Früher ins Bett gehen

29. März: „Die Sommerunzeit. Das Vorstellen der Uhr ist sinnlos und sorgt nur für Stress. Warum wehren wir uns nicht?“

Ich kann die immer wiederkehrende Debatte um den Sinn oder Unsinn der Zeitumstellung nicht mehr hören. Die angeblich gestohlene Zeit erhält man doch im Oktober wieder zurück. Kein Mensch schläft täglich exakt sieben oder acht Stunden. Deshalb wird man die fehlende Stunde gar nicht bemerken. Wer glaubt, dass ihm die Stunde fehlt, der soll doch am Sonnabend eine Stunde früher ins Bett gehen oder am Sonntag eine Stunde später aufstehen. Allenfalls die Bauern werden es bemerken, weil die Kühe in der ersten Nacht weniger Zeit für die Milchproduktion haben und deshalb vielleicht zwei Liter weniger produzieren. Millionen von Menschen verbringen jährlich ihren Urlaub auf den Kanaren oder in der Türkei und nehmen freiwillig eine Zeitumstellung von einer Stunde in Kauf. Kommen diese Menschen alle unerholt zurück und sind infarktgefährdet? Ich jedenfalls genieße es, wenn die Sonne abends eine Stunde länger scheint.

Manfred Lahmann

Den Sommerabend genießen

Man hat sich doch schon längst an die Zeitumstellung gewöhnt und ist froh, einen schönen Sommertag nach langer Arbeit noch im Hellen genießen zu können. Zugegeben: Das Umstellen der Uhren ist lästig, benötigt aber doch nur eine kleine Zeitspanne. Keine Stunde wird uns geraubt, sie wird nur umbenannt. Ganz bestimmt gibt es wichtigere Maßnahmen zur Förderung der Volksgesundheit als die Abschaffung der Sommerzeit.

Dr. Gertraude Sdun

Alberne Diskussion

29. März: „Viele unzufrieden mit Doppelpass. Gesetzentwurf zur doppelten Staatsbürgerschaft steht. Geholfen wird damit nur wenigen“

Mit dem ewigen Hickhack bezüglich der Doppelstaatsbürgerschaft machen wir uns weltweit allmählich zum Affen. Es ist doch albern, dass Zigtausend deutsche Staatsbürger mit einem zweiten Pass durchs Leben gehen, von dem keine deutsche Behörde Kenntnis hat. Diese Doppelstaatlichkeit resultiert zum Beispiel daraus, dass eine große Zahl von Deutschen in Staaten gelebt und Kinder bekommen hat, die aufgrund des dort geltenden Territorialprinzips automatisch die Staatsangehörigkeit des Geburtslandes erhalten. Diese Kinder haben sozusagen zwangsläufig zwei Nationalitäten, die sie nicht abstreifen können: Ein Deutscher, in dessen Pass „Porto Alegre/Brasilien“ als Geburtsort steht, kann in das Land nur mit einem brasilianischen Pass einreisen. Fazit: Die Person muss mit der Doppelstaatlichkeit leben. Eine Problematik, die bei den deutschen Behörden offensichtlich ausgeblendet wird.

Ernst Rudolf

Geld in Stadtbahn investieren

29. März: „Schnelle Busse, laute Proteste. Hoch umstritten ist das Senatsprogramm zur Busbeschleunigung“

Der Senat und die hamburgische SPD haben viel dazu beigetragen, dass das Busbeschleunigungsprogramm auf wenig Akzeptanz stößt. Ein Teil der fehlenden Akzeptanz dürfte auch in der ideologischen Ablehnung der Stadtbahn zu suchen sein, denn wenn schon jetzt absehbar ist, dass das Busbeschleunigungsprogramm nicht zur Attraktivitätssteigerung und damit einer Reduzierung des Autoverkehrs führt, weshalb sollten die Anwohner den Eingriff dann begrüßen? Wenn man in diesem Zusammenhang zusätzlich berücksichtigt, dass durch den Ausbau der S4 bis Bad Oldesloe rund 50.000 zusätzliche Fahrgäste täglich erwartet werden, wird deutlich, dass das Busbeschleunigungsprogramm schnell an seine Grenzen stoßen wird. Also weshalb nicht gleich die Stadtbahn bauen und das Geld in dieses Projekt investieren?

Rüdiger Günther

Erst mal abwarten

Mir missfällt die ständige politisch angestachelte Hetze für oder gegen das Busbeschleunigungsprogramm. Ob eine Stadtbahn eine gute Lösung ist oder langfristig gesehen der Schnellbahnausbau nicht doch die bessere Alternative wäre, egal, in jedem Fall gehört es doch zu den Selbstverständlichkeiten einer großen Stadt wie Hamburg, sich ständig um einen besseren Verkehrsfluss, also immer auch um eine Busbeschleunigung, zu bemühen. Warum nicht also erst mal in aller Ruhe zumindest das Ergebnis des ersten Ausbauziels 2012 bis 2016 abwarten?

Rainer Croissier

Lehrplan entrümpeln

29. März: „G9-Initiative lehnt Umfrage an Schulen ab. Aber SPD will zum Turbo-Abitur an allen 60 Gymnasien ein Meinungsbild erstellen“

Die G9-Initiative zeigt mit ihrer Ablehnung einer Umfrage an den Gymnasien, dass sie überhaupt nicht an einer ehrlichen Auseinandersetzung mit den wirklich Beteiligten einer Reform interessiert ist. Bei so einer Verbohrtheit wird es fast zwangsläufig zu einem Volksbegehren kommen. Bis dahin müssen Ties Rabe, die Gymnasien und jeder einzelne Lehrer noch erhebliche Überzeugungsarbeit leisten und eine ernst gemeinte Entrümpelung des Lehrplans vorantreiben und kommunizieren. Dies ist immer noch nicht geschehen und hat letztlich dazu geführt, dass die G9-Initiative erst entstehen konnte.

Jörg Meyer

Unverhältnismäßig

29. März: „Uhlenhorst: 235.000 Euro für Spielplatz-Umgestaltung“

Da geht mir doch der Hut hoch: Seit Jahren setzen wir uns für unseren Spielplatz Uhlandstraße ein, wollen aktuell gerne erreichen, dass nur der Zaun so versetzt wird, dass eine benachbarte Wiese mit zum Spielplatz-Bereich gehört und ältere Kinder dort eine halbwegs sichere Freispielfläche haben. Von der Gartenbauabteilung heißt es dazu nur, dass kein Geld für die Umsetzung des Zauns vorhanden sei und die Wiese auch nicht zur Zuständigkeit der Gartenbauabteilung gehört. Und nun lese ich, dass der eher wenig genutzte Spielplatz Birkenau für so eine große Summe umgebaut wird. Das kommt mir unverhältnismäßig vor. Auf unserem Spielplatz finden ältere Kinder keine adäquaten Spielmöglichkeiten, sie müssen woandershin gehen, auch wenn sie in der Nähe wohnen. Sehr schade.

Sonja Schulz

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