Kleinere Schiffe bauen

28. März: „Sinn und Unsinn großer Schiffe. Containerriesen zeigen Häfen wie Hamburg die Grenzen auf“

Nicht die veraltete und seit Jahren vernachlässigte Infrastruktur hat Schuld, nein, die Reeder, die im weltweiten Wettbewerb bestehen müssen, sollten wieder kleinere Schiffe bauen. Laut Hamburger Abendblatt arbeitet die Reederei Mærsk, die 18.000-Containereinheiten(TEU)-Schiffe einsetzt, profitabel, während Hapag-Lloyd, die einst weltweit führende Reederei, seit Jahren rote Zahlen einfährt. Die sechs größten Häfen liegen inzwischen in Fernost. Die Kaufleute und Senatoren unter unseren Vorfahren haben gegen viele Widerstände, mit Weitblick und Wagemut in die Zukunft investiert. Ein gutes Beispiel ist der Nord-Ostsee-Kanal, der heute nur eingeschränkt befahrbar ist. Noch können wir von diesem Erbe zehren. Es gibt weltweit genug Beispiele, die zeigen, wie man Infrastruktur zum Nutzen der Bürger intelligent entwickeln kann.

Edgar E. Mangelsdorff

Helmut Schmidt hat recht

28. März: „Putin verstehen? Helmut Schmidt löst Debatte aus“

Natürlich hat Helmut Schmidt recht. Warum sind unsere Berufspolitiker nicht in der Lage, die einfachsten Schlüsse zu ziehen? Wie kann man ernsthaft glauben, dass Russland die strategisch so wichtige Krim einfach aufgeben und demnächst die Nato-Flotte vor der Haustür tolerieren würde? Man muss Putin nicht mögen und schon gar nicht für einen „lupenreinen Demokraten“ halten, um das trotzdem zu verstehen. Andererseits hat die EU nichts Eiligeres zu tun, als die neue, nicht gewählte chaotische Regierung der Ukraine anzuerkennen, Verträge zu schließen und Milliarden in Aussicht zu stellen. Was ist denn völkerrechtlich eher anzuerkennen: eine Wahl auf der Krim oder eine Revolution in Kiew?

Aleksander Hein

Problem ist hausgemacht

27. März: „HVV: 20 Millionen Verlust durch Schwarzfahrer. Mit mehr Kontrollen in Bussen wurde das Defizit um zehn Millionen Euro gesenkt“

Das Problem der Schwarzfahrer beim HVV ist zu einem Gutteil hausgemacht. Bei U- und S-Bahn ist der Zugang zu den Gleisen offen wie ein Scheunentor. Früher vorhandene Drehkreuze wurden aus falsch verstandener Kundenorientierung abgebaut. Dass Zugangssperren durchaus sehr wirkungsvoll sein können, ist bei den Schnellbahnen in New York und Chicago beispielhaft zu erfahren. Dort sind die Sperren manns-, manchmal auch deckenhoch. Und die Zahl der Fahrgäste, die hier durchmüssen, ist deutlich höher als in Hamburg.

Bernd Glodek

Begabungen fördern

26. März: „Hört auf die Gymnasien. Sorge vor der Rückkehr zum G9-Abi ist berechtigt“

Ich war Gymnasiallehrerin und habe viele Reformen erlebt. Obwohl jetzt im Ruhestand, freute ich mich sehr über den zehnjährigen Schulfrieden. Ich habe die Umstellung von G9 zu G8 mitgemacht, kein Außenstehender kann ermessen, was für ein organisatorischer Aufwand dafür betrieben werden musste. An allen Gymnasien Wahlfreiheit einzuführen würde diese erheblich schwächen, zu Überlastungen der Unterrichtenden führen, das Wohl der Schüler gefährden. Meines Erachtens müssen die Stadtteilschulen so gestärkt werden, dass alle Schüler ihren Begabungen entsprechend gefördert werden können. Diejenigen, die ihr Abitur nach 13 Jahren machen, müssen sich im Zentralabitur bewähren, um ihre Hochschulreife zu erlangen.

Luise-Henriette v. Buttlar

Für Schulen eine Zumutung

Herzlichen Dank für diesen sachlichen, ausgewogenen Kommentar. Er macht Hoffnung, dass man das Thema G8/G9 vielleicht doch auch mal sachlich diskutierten kann und nicht getrieben von „Panikmache“. Fakt ist, sollte ein radikaler Schritt zurückgegangen werden, dann ist damit der Weg zur „Dreigliedrigkeit“ programmiert, und das kann und darf niemand ernsthaft wollen. Die gesamte, durchaus sinnvolle und zielführende Schulentwicklungsplanung müsste sofort gestoppt und völlig neu aufgesetzt werden. Was will man eigentlich den Schulen noch zumuten? Der „Schulfrieden“ war und ist klug, und vielleicht fragt man endlich einmal die Eltern, Schulkinder, Lehrer und die Schulen?

Wolfgang Kopitzsch

Nicht realisierbar

25. März: „SPD erteilt der Stadtbahn eine klare Absage. Fraktion fordert Senat auf, eine Verkehrsstrategie für die 2030er-Jahre zu entwickeln“

Die SPD will einfach nicht verstehen, dass ein U- und S-Bahn-Ausbau im innerstädtischen Bereich des Stadtgebiets Hamburg aufgrund finanzieller Möglichkeiten in den nächsten Jahrzehnten kaum realisierbar ist. Ein „Tunnelbau“ hat erhebliche Belastungen der Anwohner und des Straßenverkehrs zur Folge. Eine Stadtbahn ist mit wesentlich weniger Beeinträchtigung der Anwohner, des Straßenverkehrs sowie der Umwelt verbunden, außerdem ist der Kostenrahmen erheblich niedriger. Der von der SPD favorisierte „Busverkehr“ ist den zukünftigen Personennahverkehrsbedürfnissen in keinster Weise gewachsen. Mit der derzeitigen Einstellung der SPD wird der Hamburger Verkehr in den nächsten Jahren zum Stillstand kommen, da keine U- und S-Bahn innerstädtisch gebaut wird, die Busse im Dauerstau mehr stehen als fahren und die bestehenden Schnellbahnen die Menschenmassen nicht befördern werden können.

Dieter Möller

Schlechtes Signal

24. März: „‚Weißes Haus‘ weicht Glaspalast. Villa des verstorbenen Claus Grossner an der Elbchaussee soll abgerissen werden“

Auch wir sind entsetzt über so viel Stil- und Geschichtslosigkeit. Auf der einen Seite will der Oberbaudirektor die Backsteinfassaden erhalten, auf der anderen Seite gibt er mühelos so ein Schmuckstück auf. Das ist ein ganz schlechtes Signal für Hamburg, geradezu eine Einladung, auch die anderen Perlen an der Elbchaussee nach und nach in gesichts- und geschichtslose Glaskästen umzuwandeln.

Mark Gudow

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. Weitere Briefe auf www.abendblatt.de

Schreiben Sie an briefe@abendblatt.de oder per Post an das Brieffach 2110, 20350 Hamburg