Rückkehr der Gesamtschule?

27. März: „Turbo-Abi: Senat startet Umfrage an Schulen“

Wir hatten ein dreigliedriges Schulsystem, von dem man sich nicht ohne Grund getrennt hat. Die Hauptschule drohte immer mehr zu einer „Restschule“ zu verkommen. Kaum beginnt sich das neue System zu etablieren, denkt man nach über die Rückkehr zur Dreigliedrigkeit, G8, G9, Stadtteilschule. Wenn wir keine „Restschule“ wollen, an der sich die Schüler mit spezifischen Problemen sammeln, gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder wir bleiben bei der jetzigen Einteilung in Stadtteilschulen und Gymnasien oder wir schaffen für alle eine neue Form des Gymnasiums und sorgen innerhalb dieser Schulform durch Leistungsdifferenzierung dafür, dass jeder Schüler seinen Fähigkeiten entsprechend zu einem Abschluss kommt. Diese neue Form des Gymnasiums wurde in Deutschland in den 70er-Jahren sehr propagiert. Sie hieß „Gesamtschule“, konnte sich aber besonders bei den bildungsorientierten Eltern nicht durchsetzen.

Bettina Donath

Chancengleichheit besteht

Unsere Söhne haben je eine der Schulformen besucht. Beide sind schlau, beide sind nett, und beide sind Ingenieure. Chancengleichheit besteht offenbar. Was wir nicht brauchen, ist ein Volksentscheid, bei dem wieder „taktisch klug“ verschiedene Interessengruppen aus ganz unterschiedlichen Erwägungen zu einem Abstimmungsergebnis zusammengeführt werden. Wir werden unseren Kindern gerecht, wenn wir Inhalte überdenken und verändern. Es ist keine Frage der Ausbildungsdauer.

Hermann Buhr

Große Unruhe

In der Zeit von 1999 bis 2013 besuchten meine Kinder Grundschule und Gymnasium mit Abschluss Abitur G8, ohne erkennbare Traumata zu entwickeln. In dieser Zeit wurden Kinder, Eltern und Lehrer mit großen Strukturreformen konfrontiert, deren Umsetzung schwierig war und große Unruhe in die Schulen brachte: Einführung der verlässlichen Halbtagsgrundschule, Pflicht zur Entwicklung von Schulprofilen, Einführung von G8 mit Nachmittagsunterricht, Zusammenlegung der Haupt-, Real- und Gesamtschulen zu Stadtteilschulen, Einführung der Realschulprüfung an Gymnasien, Einführung der Profil-Oberstufe, Einführung Zentralabitur. Und was passiert jetzt? Wieder gibt es Menschen, die den Status quo ablehnen und die für ihr vermeintliches Recht kämpfen. Und die Politik kommt diesen Partikularinteressen auch noch entgegen, das empfinde ich als größten Skandal. Meine Bitte: Lasst die Schulen endlich zur Ruhe kommen.

Tanja Shakiba

Ohne Sinn und Verstand

27. März: „Obama bei der EU – Ein Tag der großen Worte“

Es ist peinlich, wie sich Deutschland und die anderen EU-Staaten von den USA in Sachen Ukraine gegen Putin vor den Karren spannen lassen. Nur um Einheit zu demonstrieren, werden ohne Not, ohne Sinn und Verstand Sanktionen beschlossen. Diese schaden letztlich nur unserer Wirtschaft und den hier lebenden Menschen. Auf diese EU können wir verzichten!

Dr. jur. Andreas Meyer-Suter

Absurde Regelung

26. März: „Freiheit fürs Fernsehen. Warum es so wichtig ist, dass sich die Parteien bei ARD und ZDF heraushalten“

In einer Zeit, in der sich die Politik immer dreister in das Privatleben der Bürger einmischt, setzt das Bundesverfassungsgericht den Parteien ausgerechnet beim Fernsehen Grenzen, wo sie bisher eine wenigstens noch halbwegs sinnvolle Kontrolle ausüben. Nun werden wohl künftig die so genannten „gesellschaftlich relevanten Gruppen“ die Richtung bestimmen. So kann das Fernsehen doch nur noch mehr als bisher schon zum Sprachrohr lautstarker Minderheiten werden. Und das, ohne dass der Zuschauer die Möglichkeit hätte, mit seiner Abmeldung ein Zeichen dagegen zu setzen. Allein die Tatsache, dass diese absurde Regelung durchkommen konnte, zeigt doch, dass es die Staatssender sind, die die Politik vor sich hertreiben, und nicht umgekehrt.

Achim Merich

Kein gleitender Anschluss

26. März: „Frauenquote: Ministerin Schwesig droht deutschen Konzernen“

Frau Schwesig interessiert einzig die Förderung der Frauenquote. Mit welchen Problemen Betriebe heute kämpfen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, will sie nicht wissen. Frauen, die nach dem Mutterschaftsurlaub wieder ihre Position im Betrieb aufnehmen, haben nun mal keinen gleitenden Anschluss. Das kann sich eine umsatzabhängige Firma nicht leisten. Ich meine, dass es heute noch nicht genügend entsprechend gut ausgebildete Frauen gibt, um die gewünschte Quote zu erfüllen. Ich würde mich freuen, wenn sich das künftig ändert.

Donna Gentsch

Nur ein paar Cent mehr

25. März: „‚50.000 Tote durch Schiffsabgase‘. Nabu fordert von Reedereien Umstieg von Schweröl auf Diesel“

Der Hamburger Hafen, die Elbe, die Ostsee und Teile der Nordsee in Küstennähe dürfen nicht mit Schweröl befahren werden. Hier wird mit dem erwähnten Marinediesel gefahren, leider auch belastet, aber bei weitem nicht so wie das Schweröl. Warum verdeutlicht man uns Verbrauchern nicht, wie sich die Kraftstoffkosten als Frachtzulage auf ein Paar Schuhe, ein Hemd aus China oder eine Flasche Wein aus Neuseeland auswirkt? Es sind Beträge, die im einstelligen Centbereich liegen. Ich glaube nicht, dass das Kaufverhalten deshalb zum Stillstand kommt. Aber man motiviert und zeigt, dass mit geringem Kostenaufwand viel für den von allen gewünschten Beitrag zur Umweltverbesserung geleistet werden kann.

Bernd Zietlow

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