Zulasten der Allgemeinheit
19. März: „Die wahren Kosten der Krise. Der OECD-Bericht enthält unbequeme Wahrheiten“
Der Autor schreibt mir mit seinem Kommentar aus der Seele. Besonders der Hinweis auf das ungünstige Verhältnis zwischen Erwerbsfähigen und Ruheständlern. Die Rente mit 63 und die Mütterrente hätte Frau Merkel niemals akzeptieren dürfen, allenfalls die Mütterrente, aber nur zahlbar aus der Steuerkasse. Die Plünderung der Rentenkasse steht der Großen Koalition nicht zu. Klientelpolitik geht immer zulasten der Allgemeinheit. Eine Überarbeitung der Problemfelder hätte genügt.
Richard Thiesen
Kleine Firmen ohne Chance
19. März: „Der Wert des Freihandels. US-Botschafter wirbt in Hamburg für das Abkommen mit den USA“
Nach diesem Hohelied auf das Freihandelsabkommen erwarte ich auch eine Darstellung der zu erwartenden negativen Folgen. Der Wettbewerb wird sehr deutlich eingeschränkt sein, die europäischen Richtlinien werden verwässert, und die kleineren Firmen haben überhaupt keine Chancen mehr. Erst recht Firmen und Lieferanten aus dem außereuropäischen Raum und dem Raum außerhalb der USA. Wollen wir uns derart beschränken lassen und kleineren Staaten sämtliche Chancen am Markt nehmen, die dringend darauf angewiesen sind?
Christiane Röhling
Kein Platz für Fair Trade
Wenn das Resultat des Abkommens ist, dass man noch mehr Waren zu einem noch günstigeren Preis bekommt, dann sieht man doch sofort die Probleme: geringere Gewinnmargen, also noch niedrigere Löhne in der Produktions- und Logistikindustrie, weitere Industrialisierung der Landwirtschaft. Themen wie lokale Ernährung oder Fair Trade haben dabei keinen Platz.
Peter Baasch
Zu wenig Mülleimer
19. März: „Hafenverwaltung: Besucher lassen immer mehr Müll am Elbstrand“
Es gibt viel zu wenigMülleimer, wenn überhaupt welche da sind. Überall liegen die Hundekotbeutel herum, weil die Hundehalter nicht stundenlang mit den Beuteln spazieren gehen wollen. Was bleibt ihnen denn übrig, als die Beutel einfach fallen zu lassen? Und wie soll man Kinder zur Sauberkeit erziehen, wenn sie nicht wissen, wohin mit dem Abfall? Nur an Bushaltestellen sind Mülleimer angebracht, sonst nirgends. In Hamburg kann man stundenlang suchen, ehe man einen findet.
Heike Holm
Alles spricht dagegen
19. März: „Gefährliches Pflaster – Neue Radwege am Hafen. Der Elbe-Fernradweg in Hamburg soll verbessert werden. Parkplätze fallen weg“
Es spricht alles gegen einen Radweg am Wasser in Neumühlen: zu wenig Raum, spielende Kinder, das Ambiente würde massiv gestört – und die Kosten. Dass die armen Radfahrer oben einige Hundert Meter schieben müssen: geschenkt, mich trifft es auch regelmäßig. Das Beispiel des Herrn Lau von den „schiebenden Autofahrern“ erscheint mir recht albern.
Jürgen Ramm
Nichts Böses im Sinn
18. März: „Musikfestivals im Norden. Viel Harmonie geht anders“
Wir sind betrübt, nein, tieftraurig, dass die Aktivitäten des Schleswig-Holstein Musik Festivals (SHMF) als Angriff auf die musikalische Harmonie Hamburgs wahrgenommen werden. Wir versichern, dass wir mit unseren Konzerten nichts Böses im Sinne hatten. Es fehlt uns schlicht die Größe und Weitsicht des Autors, in den zwölf Konzerten, die das SHMF in der Laeiszhalle, dem Museum für Arbeit, St. Michaelis, der Blankeneser Kirche am Markt, dem Bucerius Kunst Forum und der S-Bahn-Station am Flughafen veranstaltet, das aggressive Potenzial zu erkennen. Ich kann mich nur dafür entschuldigen, dass wir uns – ohne es zu bemerken – mit den Konzerten von Sol Gabetta, Bobby McFerrin, Axel Prahl, Julia Fischer, Paavo Järvi, Valery Gergiev, Christoph Eschenbach und anderen am „Machtkampf im Konzertbereich“ beteiligt haben.
Dr. Christian Kuhnt, Intendant Stiftung Schleswig-Holstein Musik Festival
Krokodilstränen
18. März: „EEG-Gesetz muss geändert werden. Höhere Fahrpreise bei Hochbahn drohen. 26 Unternehmen in Hamburg sind von Ökoumlage befreit“
Auch wenn die Armut in Deutschland teilweise Ausmaße angenommen hat, dass manche Personen ihre Stromkosten nicht mehr bezahlen können, sind die Tränen, die hier vergossen werden, doch eher Krokodilstränen. Eine politische Forderung nach Beseitigung dieser extremen Armut wäre überzeugender als der Ruf nach einer Kürzung der EEG-Umlage oder deren Verlagerung auf den Steuerhaushalt. Wenn die bisherigen Subventionen für den Atom- und Kohlestrom wie auch deren zukünftige Kosten für Klimaschutz, Endlagerung und anderes in den Stromkosten eingepreist wären, würden heute schon die regenerativen Energien als die kostengünstigsten erscheinen.
Hartmut Sprick
Erfreulicher Zuwachs
Wie, bitte, soll denn die Energiewende realisiert werden? Solarmodule auf der Kuppel des Reichstags reichen wohl nicht. Und staatliche Anlagen haben selten den Vorteil, billiger zu sein. Dieses Gesetz hat in Deutschland einen erfreulichen Zuwachs an erneuerbaren Energien bewirkt. Der Anteil an den Stromkosten ist das wert. Ich finanziere lieber die Rente eines Landwirts mit als die jahrhundertelange Lagerung von Atommüll.
Heidi Naumann
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