Unbegreiflich

13. März: „Richter im Hoeneß-Prozess will heute Urteil sprechen“

Hat Uli Hoeneß mit seiner Streuerhinterziehung einen Fehler gemacht? Nein, es war kein Fehler, es war vorsätzlicher Betrug. Er hat den Staat, unsere Gesellschaft, um eine unvorstellbare Summe betrogen und unsere Gesetze und demokratischen Grundsätze ignoriert. Nach Gutsherrenart verteilt, was er nach seinem Ermessen für richtig hielt. Es ist mir unbegreiflich und unverständlich, dass der Aufsichtsrat der Bayern München AG nicht die sofortige Ablösung fordert. Wo bleibt die öffentliche Empörung über solch einen Aufsichtsrat, mit dessen Haltung Steuerbetrug gesellschaftsfähig gemacht wird?

Otto Kröger

Unverantwortlich

12. März: „Gazprom erwirbt deutsche Gasspeicher“

Das kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen. Wer kann nur so unverantwortlich sein, uns noch mehr von den Russen abhängig zu machen? Ich vermute, die eigenen Taschen zu füllen ist wichtiger als die Energieversorgung unserer Bananenrepublik. Zum Glück ist es im Augenblick nicht besonders kalt, und Putin hat nur eine eingeschränkte Macht über die Heizungen in unseren Wohnungen. Ich bin fest davon überzeugt, dass Putin seine Macht diesbezüglich gnadenlos ausspielen wird, falls erforderlich.

Hartmut Arnaszus

Der Kunde zahlt

12. März: „Gebühr für Außengastronomie fast verdoppelt. Stadt bittet Lokale in der HafenCity kräftig zur Kasse“

Was ist bloß in Hamburg los? Das Projekt HafenCity findet außerhalb unseres Landes größte Beachtung. Nur die Stadt Hamburg ist nicht bereit, dem neuen Stadtteil mehr Leben zu geben. Stattdessen erhöht man nun auch noch die Gebühr für die Außengastronomie. Das ist mehr als bedauerlich, denn die Kosten können nur weitergegeben werden. Der Kunde zahlt. Ergebnis: Er meidet die doch sehr ansprechende Gastronomie in der HafenCity. Das ist sehr traurig, zumal auch die vielen Kreuzfahrtgäste sicher nicht alle Preise zahlen wollen. Warum werden nicht Mieten und Gebühren gedeckelt, um auch dem „kleinen Geschäftsmann“ eine Chance zu geben und damit die Attraktivität des Stadtteils zu erhöhen?

Brigitte Rump

Charakter erhalten

10. März: „Wo Anwohner bezahlen müssen. Stadt baut in diesem Jahr 65 Gehwege und Fahrbahnen aus“

Jede Straße hat ihren eigenen Charakter, und der muss erhalten bleiben. Eine teure Vereinheitlichung Hamburger Straßen und eine weitere Flächenversiegelung kann nicht im Sinne der Hamburger Bürger sein. Ein weiteres Beispiel: Im Mai ist der Sauerampferweg in Bramfeld sicher eine der schönsten Straßen in Hamburg. Die Kirschbaumblüte ist ein überwältigender Anblick. Leider werden dort seit über zehn Jahren Kirschbäume gefällt, ohne dass nachgepflanzt wird. Die Begründung: Die Straße sei noch nicht endgültig hergestellt. Jetzt soll ausgebaut werden, die Planungen haben begonnen, ohne die Beteiligung der Anwohner, die sich nun an die Bezirkspolitiker wenden. Sollte die Ignoranz der Macht in Wandsbek genauso groß sein wie die Haltung der Politiker in Eimsbüttel, dann muss man sich bei den kommenden Bezirkswahlen nicht über weitere Politikverdrossenheit wundern.

Roland Susel

Lebt Bin Laden noch?

12. März: „‚Khomeini befahl Anschlag von Lockerbie.‘ Ehemaliger iranischer Geheimdienstoffizier beschuldigt Irans Revolutionsführer“

Es ist einfach unglaublich, was unsere „amerikanischen Freunde“ unter Wahrheitsfindung und Informationspolitik verstehen. Bewusst und gezielt wird der Weltöffentlichkeit ein falscher Auftraggeber für das Lockerbie-Attentat präsentiert. Da frag ich mich dann doch, was uns noch so alles untergejubelt wird? Lebt Osama Bin Laden vielleicht doch noch in einem Keller der CIA?

Gerd Müller-Fahron

Vernünftig

11. März: „Caritas-Heime sind insolvent. 290 Mitarbeiter betroffen“

Die Firma Caritas Hamburg – Wohnen & Soziale Dienstleistungen GmbH musste am Montag die Insolvenz bekannt geben. Das ist vernünftig, denn wer mit einer Bettenauslastung von etwa 90 Prozent, von der viele Hotels und sonstige Wirtschaftsunternehmen träumen, nicht über die Runden kommt, der geht schlicht und einfach pleite. Es bleibt zu hoffen, dass sich der oder die Gesellschafter im Sinne von Nächstenliebe und Wohltätigkeit für eine nachhaltige Ersatzunterbringung der Bewohner verpflichten.

Hans-Peter Hansen

Gute Hilfsangebote

8./9. März: „Unverstanden. Als ihr Großvater an Demenz erkrankt, beginnt für Nadine Hagen die Odyssee durch das Pflegesystem“

Es ist traurig, dass Frau Hagen so schlechte Erfahrungen gemacht hat. Ich habe selbst lange Zeit meinen demenzkranken Vater betreut. Nachdem er immer öfter nachts weglief, kam er ins Krankenhaus Ochsenzoll, in die „Station für Ältere“, wo Fachärzte den Grad der Demenz festgestellt haben. Über den sozialen Dienst des Krankenhauses wurde sehr schnell eine Pflegestufe beantragt und entschieden, dass er nicht mehr allein leben kann. Im Haus Volksdorf wurde er liebevoll bis zum Tod betreut. Selbst die Sterbebegleitung habe ich in guter Erinnerung. Ich bin noch heute ehrenamtlich als Heimfürsprecherin für zwei Häuser tätig. Zudem gibt es sehr gute Hilfsangebote von der Hamburgischen Brücke und der Alzheimergesellschaft.

Edith Siemsen

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