Aus russischer Sicht

7. März: „Osteuropa fordert Härte, der Westen zögert. Beim EU-Gipfel zur Ukraine-Krise einigen sich die Staats- und Regierungschefs auf Nadelstiche gegenüber Russland. Krim-Parlament für Abspaltung“

Hat man vergessen, wie „der Westen“ den 2+4-Vertrag, der die Wiedervereinigung Deutschlands brachte, umgehend in den Papierkorb transferierte? Sollten nicht nach Abzug der Sowjet-Truppen diese Gebiete frei von Nato-Truppen bleiben und stehen nicht längst Nato-Soldaten auf dem Gebiet der Ex-DDR, Polens und im gesamten Baltikum? Hat der Nato-Partner USA nicht unlängst wieder Mittelstreckenraketen in den russischen Anrainerstaaten installiert, die Russland bis zum Ural abdecken? Wie glaubwürdig sind diese EU und wie friedlich diese Nato denn aus russischer Sicht?

Rudi Christian

Grenzen aufzeigen

Die russlandstämmigen Einwohner der Krim waren und sind zu keinem Zeitpunkt vom Rest der Bevölkerung der Ukraine bedroht worden. Und was macht der Westen? Außer reinen Lippenbekenntnissen und nicht ernst zu nehmenden Drohgebärden nichts. Die Besetzung der Krim ist für den Despoten Putin nur ein erster Schritt und ein Test, wie weit er gehen kann. Wenn die EU und die USA nicht mit aller Härte reagieren und Putin Grenzen aufzeigen, wird er seinen Plan eines großrussischen Reiches weiter vorantreiben.

Helmut Jung

Nachteilige Verträge

7. März: „Muss man die Hamburger zur Mülltrennung zwingen? Mieterverein, Wohnungs- und Umweltverbände wollen Bußgelder für Verweigerer. Stadt verfehlt Recyclingziele“

Ich habe auf meinem wirklich teuer erkauften Grundstück in Schnelsen mittlerweile zehn Quadratmeter nur für die Mülltrennung reserviert. Vier Tonnen stehen dort und sind kein wirklich schöner Anblick. Ja, unsere Kinder werfen sicherlich nicht immer alles in die richtigen Säcke, aber wofür denn? Deutsche Unternehmen verkaufen Sortieranlagen in die ganze Welt, welche den Müll selbst trennen können. Plastikmüll vom grünen Punkt wird nach Skandinavien verschickt, um dort durch Verbrennung Energie zu erzeugen. Wir Deutschen müssen an veralteten und unausgelasteten Müllanlagen festhalten, nur weil Politiker (mal wieder) Verträge ausgehandelt haben, die zu unserem Nachteil und zum Vorteil der Industrie waren.

Claudia Hamerich

Anspruchsdenken revidieren

6. März: „,Der Mühlenkamp wird zerstört‘. Anwohner und Geschäftsleute aus Winterhude machen gegen die Busbeschleunigung mobil. Senat überarbeitet die Pläne bereits zum dritten Mal“

Der Hamburger sollte mal sein Anspruchsdenken, immer mit dem Auto überall vorfahren zu müssen, revidieren und der Senat den Mut haben, Straßen wie den Mühlenkamp zur Fußgängerzone zu erklären – ausgenommen HVV, Anlieferer und Radfahrer. Das Busbeschleunigungsprogramm wäre dann vom Tisch. In Hamburg wird viel zu viel Rücksicht auf den Individualverkehr genommen. Andere Städte handeln da bedeutend zukunftsorientierter.

Sylvia Nitze-Schröder

Ausbau überfällig

Als Anwohner hoffe ich, dass das Verkehrschaos am Mühlenkamp durch die Busbeschleunigung abgestellt wird. Parken in zweiter Reihe ist bereits der Normalzustand. Die Fußwege sind so eng, dass man kaum nebeneinander gehen kann. Weniger Autoverkehr und weniger Parkmöglichkeiten wird zu mehr Lebensqualität führen und damit zu mehr Kunden. Der Ausbau der Buslinie ist längst überfällig.

Ernst Neumann

Unternehmen Titelgewinn

6. März: „Lehrstunde für DFB – Jansen verletzt. Beim 1:0 im Länderspiel gegen Chile verletzte sich der Hamburger am Sprunggelenk“

Der glückliche Sieg über die nicht nur technisch, sondern auch läuferisch überlegenen Chilenen lässt für die WM wenig Gutes erahnen. Sollten die verletzungsbedingt abwesenden oder formschwach anwesenden Leistungsträger bis zum Abflug nach Brasilien nicht mehr genesen, beziehungsweise in Form kommen, wird das Unternehmen Titelgewinn schneller beendet sein als erwartet. Auch sollten die Bundesliga-Trainer angesichts der vielen Verletzten ihre bisherigen Trainingsmethoden endlich einmal infrage stellen.

Martin Wucherpfennig

Verheerendes Bild

4. März: „Widerstand gegen Heimräumung. Behörde hebelte Standortgarantie für Bahrenfelder Pflegeeinrichtung aus, um Flüchtlinge unterzubringen“

Für den außenstehenden Betrachter ohne Detailkenntnisse stellt sich folgendes Bild dar: Unsere Alten sind uns weniger wert als hilfesuchende fremde Menschen! Ein verheerendes Bild! Wie kann vonseiten der Behörden eine solch unsensible Entscheidung getroffen werden. Diese bietet Parteien, die wir alle nicht wollen, nur reichlich „Nahrung“. Wann greift hier endlich der Bürgermeister ein?

Gerd Patzwahl

Intelligente Ampeln

3. März: „Hamburg baut grüne Pfeile ab. 171 von 362 Schildern sind schon verschwunden. Gründe: neue Ampelschaltung und Unfallgefahr. Der ADAC freut sich“

Hamburg schafft die grünen Pfeile ab, weil es immer mehr „intelligente“ Ampeln gäbe. Welche Intelligenz? Wenn ich erst bis zur Ampel fahren und anhalten muss, zeugt das von Technik aus dem letzten Jahrtausend. Die Verkehrsplaner sollten einmal nach Schweden fahren – da kann man von sinnvoller Ampelschaltung sprechen. Jede Ampel reagiert sofort, sodass ich durchfahren kann. Niemand muss an einer leeren Kreuzung warten. Und die Fußgänger bekommen so schnell Grün, dass niemand bei Rot laufen muss.

Hans-Michael Lange

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