Langfristige Strategie nötig

3. März: „,Rettet uns!‘ Ukraine ruft die Nato zu Hilfe“

Trotz der eklatanten Verletzung des Völkerrechts durch Russland muss man auch sehen: Europa hat mit der Einladung an die Ukraine, der EU beizutreten, gezündelt. Nach dem Zusammenbruch der DDR und der EU-„Osterweiterung“ durch die sukzessive Aufnahme von Polen, Slowenien, der Slowakei, Bulgarien, Rumänien, Estland, Litauen, Lettland, bald Georgien fühlt sich Russland durch diese Form der Expansionspolitik bedrängt. „Gekämpft“ wird von uns mit sehr nachdrücklich eingesetzten politisch-ökonomischen Anreizen. Aber um anderen Kulturen Rechtsstaat, Wohlstand, Menschenrechte und Demokratie näherbringen zu können, ohne dass die Welt brennt, bedarf es einer einfühlsameren und langfristiger angelegten Strategie.

Uwe-Carsten Edeler

Protagonisten auf Augenhöhe

3. März: „Wie lässt sich die Krise auf der Krim lösen?“

Die Krim-Krise lässt sich nur durch direktes Verhandeln zwischen Barack Obama und Wladimir Putin lösen, den zwei Protagonisten auf Augenhöhe. Für diese beiden Mächtigen müssen die Ratschläge und Einmischungen aus Europa eher lästig sein und werden nur, um guten Willen zu zeigen, zur Kenntnis genommen. Besonders Frau Merkel überschätzt sich da gewaltig. Putin wird seine Krim mit Sewastopol bekommen. Obama wird Verständnis zeigen, wegen Guantánamo oder Pearl Harbor.

Hans-Emil Schuster

Lösung liegt auf der Hand

Während sich die neue Regierung in Kiew und die Mächtigen dieser Welt in Moskau und Washington und Nato und EU wie Jugendliche beim Computerspiel verhalten (Motto: Erbaue eine mächtige Burg, erobere Länder und Kontinente, herrsche über die Welt ... ), liegt die Lösung auf der Hand, der Uno-Sicherheitsrat sollte sich darauf verständigen: Die Bevölkerung auf der Krim muss selbst entscheiden, welche der drei Möglichkeiten sie will: weiter zur Ukraine gehören, selbstständig werden oder sich Russland anschließen. Das Mehrheitsvotum gilt wie in Hamburg zum Netze-Rückkauf. Schließlich ist die Krim 1954 zur Sowjetzeit an die Sowjetrepublik Ukraine angeschlossen worden und nicht an eine zu Europa neigende selbstbestimmte Ukraine.

Dr. Gunter Alfke

Putin und die Krim

1. März: „Janukowitsch mahnt Putin: In der Ukraine eingreifen!“

Es sieht so aus, dass Russlands Präsident Putin förmlich die Gunst der Stunde, das Chaos und die explosive Lage im Nachbarstaat Ukraine ausnutzt, sich die Krim militärisch und pro forma auch via Wahl/Referendum einzuverleiben. Geostrategisch der naheliegende und nachvollziehbarste Schritt. Auch wenn er damit durchkommen sollte – trotz der sich bereits andeutenden weltpolitischen Großwetterlage, den Drohungen u.a. der USA –, so könnte sein eigenes Volk die Entwicklung in der Ukraine in ein paar Jahren als Blaupause nehmen, sich demokratisch von den Zwängen der DemoKratur, der Günstlingswirtschaft, der Oligarchenherrschaft und Geheimbünden – bestehend aus Militärs und Geheimdienstapparat – zu befreien und ein völlig neues Rechtssystem zu schaffen. Ob Putin dies nicht auch so sieht?!

Sven Jösting

Peinlich

3. März: „Die Luft in Altona wird schlechter“

Für die Ex-Umwelthauptstadt Europas ist es schon mehr als peinlich, mit welcher Gleichgültigkeit der aktuelle Senat die vielen Möglichkeiten zur Verbesserung der Umweltbedingungen in Hamburg systematisch ignoriert. Ob Landstrom für Schiffe, City-Maut, Umweltzonen, autofreie Kern-City, Stadtbahn, Fahrradwegeausbau usw. – fast jede Chance wird mit fadenscheinigen Begründungen abgelehnt. Dabei würden viele Maßnahmen sogar Geld einbringen, die sinnvoll für den notwendigen Ausbau des ÖPNV verwendet werden könnten. Der Gipfel der Hilfs- bzw. Einfallslosigkeit ist dann eine sogenannte Busbeschleunigung, die für alle eher eine Frustbeschleunigung darstellt.

Jens Ode

Lange Bauarbeiten befürchtet

3. März: „U 3 zwischen Schlump und St. Pauli gesperrt“

Da wollen wir doch mal hoffen, dass der Einbau nicht monatelang dauert. An der S-Bahn-Station Stadthausbrücke baut die S-Bahn seit ca. Sommer 2013 einen einzigen Aufzug ein, und ein Ende ist nicht abzusehen. Stolze fünf bis sechs Monate besteht diese Baustelle bereits. Das muss man sich mal vor Augen halten: In einem hoch technisierten Industrieland schafft man es nicht, einen Aufzug in wenigen Wochen einzubauen.

Jutta Kodrzynski

Unpassende Aktivitäten

1. März: „Der Unfall hat uns den Boden weggezogen“

Der plötzliche Unfalltod eines Menschen – ob prominent oder nicht – zieht den Angehörigen immer den Boden unter den Füßen weg. Die Trauer der betroffenen Familien des Unglücks von Eppendorf ist verständlich. Doch die Aktivitäten am Unglücksort von Eppendorf sind völlig unpassend. Will das Bezirksamt Nord nun bei jedem Verkehrsopfer ein Denkmal aufstellen (und bezahlen)? Es ist offensichtlich, dass hier nur wegen der Prominenz der Opfer so gehandelt wird.

Sonja Berg

Folgekosten zu hoch

27. Februar: „Auf der langen Sonnenbank“

Sie führen die Subventionen für die regenerativen Energien als Argument gegen diese an. Es ist jedoch genau andersherum, Kohle und Kernenergie wurden über Jahrzehnte und werden immer noch mit riesigen Summen gefördert. Und zwar mit dem Vielfachen der Förderung der Regenerativen. Betrachtet man dann noch die immensen Folgekosten der Nutzung von Kohle und vor allem von Kernenergie (Sicherheit und Umweltschutzmaßnahmen), gibt es nicht einen vernünftigen Grund mehr gegen Windkraft & Co.

Christoph Heeckt

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