Separate Radwege schaffen

31. Januar: „Lastwagen fährt Radlerin tot. Fahrer hatte 18-jährige Tochter eines Polizisten beim Abbiegen am Mundsburger Damm vermutlich übersehen. Mehrere Augenzeugen unter Schock“

Immer wieder wollen der Senat und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club uns Radfahrern weismachen, dass Radfahren auf der Straße sicherer sei als auf Radwegen. Wie uns diese beiden tragischen Unfälle aber hier zeigen, ist das Gegenteil der Fall. Die Verlegung des Radverkehrs auf die Straße sollte in Hamburg schnellstens gestoppt werden; anderenfalls sind weitere schreckliche Unfälle programmiert. Radfahrer gehören in Hamburg auf separate Radwege, nur da sind sie sicher vor so todbringenden großen Fahrzeugen wie Lkw, Bussen etc. An Kreuzungen heißt es allerdings: aufpassen, Augenkontakt zum Fahrer herstellen bzw. diesen Fahrzeugen den Vortritt lassen, wenn einem sein Leben lieb und teuer ist. Und in Straßen wie zum Beispiel der Armgartstraße sollte man lieber mal die Fußgänger nerven, als sein Leben zu riskieren.

Sylvia Nitze-Schröder

„UZEGVW“ beherzigen!

Als ich vor etwa 45 Jahren in der Schule stolz meinen Fahrradführerschein machte, lernte ich vom unterrichtenden Beamten für das Linksabbiegen: „UZEGVW“– merkt euch dieses einfache Wort“, sagte er damals. Umsehen, Zeichen geben, einordnen, Gegenverkehr beachten, Vorfahrt beachten, einen weiten Bogen fahren. Das Wichtigste aber: umsehen. Auch beim Geradeausfahren an einer Straßeneinmündung. Wenn sich das, zuzüglich der Regel „rechts vor links“ und einer vernünftigen Beleuchtung, die Radfahrer zu Herzen nähmen, sich zudem das Fahren auf der richtigen Straßenseite angewöhnen würden und die Autofahrer sich das Blinken vor dem Abbiegen wieder angewöhnen könnten, dann dürfte sich die Zahl der Radfahrerunfälle sicherlich mindestens halbieren lassen.

Matthias Raabe

Schulterblick!

Bedauerlicherweise führen häufig zwei Verhaltensweisen zu solchen tödlichen Unfällen. Rücksichtslose Autofahrer biegen ab, ohne den sogenannten Schulterblick vorzunehmen, und die Unfallopfer vertrauen auf ihre Vorfahrt, ebenfalls ohne den so wichtigen Schulterblick. Deswegen der Rat an alle Verkehrsteilnehmer von mir: Der Blick über die Schulter kann lebensrettend sein.

Joachim Sack

Unverdient Stars genannt

31. Januar: „Van Marwijks Weckruf an die Stars. Ein Umbau des HSV-Teams für Hoffenheim ist möglich. Im Training rückten Bouy, Rajkovic und Djourou in die Stammelf“

Ich wundere mich seit längerer Zeit darüber, dass die Bundesligaspieler des HSV als Stars tituliert werden. Ich weiß nicht, ob die Spieler sich selbst so sehen. Täten sie es, befänden sie sich im Irrtum. Die Leistungen, die sie seit Jahren Woche für Woche zur grenzenlosen Enttäuschung ihrer treuen Fans abliefern, rechtfertigen diese Bezeichnung sicher nicht. Wann endlich kümmert man sich beim HSV um die Realitäten und versucht, eine Wende zum Besseren einzuleiten? Der Trainer ist zu bedauern. Wenn den Spielern der bedingungslose Einsatzwille fehlt, ist er machtlos. Man fragt sich nur, warum der HSV immer wieder solche Spieler engagiert hat. Auffällig ist auch, dass es eine ganze Reihe von Spielern gibt, die beim HSV nicht reüssierten, nach ihrem Weggang aber bei anderen Clubs überdurchschnittliche Leistungen brachten. Wenn sich der HSV am Ende dieser Saison in der 2. Liga wiederfindet, wird eine ganze Stadt dies bedauern, auch der Schreiber dieses Briefes, der seit seiner Kindheit ein HSV-Fan ist. Aber wundern wird sich keiner mehr.

Dr. Arnold Sieveking

Immer „Gejammere“

31. Januar: „Yayas Tod: Prüfbericht gibt Jugendämtern eine Mitschuld“

Wenn das Kind in den Brunnen fällt, wird gejammert, trotzdem gibt es auch mehr als 20 Jahre nach Inkrafttreten der Uno-Kinderrechtskonvention – weder in Hamburg noch Deutschland – überhaupt kaum Einrichtungen oder Personen, die sich konsequent und nachhaltig für die jungen Menschen, deren Rechte und Bedürfnisse einsetzen. Deren Aufgabe es ist, immer wieder auf all das hinzuweisen, was schiefläuft, Besserungen vorzuschlagen und durchzusetzen. Kinder haben wirklich keine Lobby, man spricht nur viel und gern über sie, aber nur sehr selten mit ihnen. Ihnen zuzuhören würde bedeuten, sich auf deren Augenhöhe zu begeben, sich zu bücken. Doch wer will oder tut das schon? Da regt man sich doch lieber auf, wenn wieder mal ein weiteres Kind in den Brunnen gefallen ist.

Edith Aufdembrinke, DAGO Kinderlobby e.V