Schulsystem kollabiert

12. November: „Acht oder neun Jahre Gymnasium? Erste Hürde zum Volksentscheid genommen“

Das Begehren bedient nur eine Frage und somit Partikularinteressen. Das Gymnasium wird bereits von den Folgen der Inklusion der Förderschüler freigehalten, da diese faktisch in den Stadtteilschulen absorbiert wird. Das steht so aber nicht im Gesetz und stellt somit ein Privileg für die Gymnasien dar. Im Gegenzug benötigen die Stadtteilschulen das Privileg des neunjährigen Abiturs zur Kompensation und für eine attraktive Schule neben dem Gymnasium. Wer nun isoliert G9 auch am Gymnasium fordert, nimmt Kurs auf den Kollaps des gesamten Schulsystems.

Wolfgang Jurksch

Zu kommerziell

11. November: „Olympische Spiele 2022. Bayern stimmen mit Nein. Hamburg macht sich schon wieder Hoffnungen“

Aus der Abstimmung in Bayern gegen die Olympiabewerbung ein „Happy End“ für Hamburg zu postulieren geht an der Sache vorbei: Die Bürger haben keinen Spaß mehr an „Kommerzspielen“. Schon seit Jahren ist zu beobachten, dass es kaum noch um Sport, sondern in erster Linie ums Geschäft geht. Auch der Präsident der Handelskammer Hamburg hat aus der Abstimmung in Bayern nichts gelernt. Die Machenschaften des Olympischen Komitees reihen sich ein in die unsägliche Kommerzialisierung des Sports: Da laufen Sportler nur noch als Litfaßsäulen für irgendwelche Firmen herum, Stadien werden zu Werbezwecken umbenannt, und große Konzerne bestimmen, was die Besucher auf den Sportveranstaltungen zu trinken und zu essen bekommen. Das eindeutige Ergebnis der Bürger in Bayern ist keinesfalls eine Niederlage für den Sport, sondern eine Chance, dieser Kommerzialisierung Einhalt zu gebieten.

Götz Gerhard

Zu viele Veranstaltungen

Ich hoffe, dass die Hamburger Bürger genauso klug sind wie die Münchner und „Nein danke“ sagen. Auch wir haben so schon genug Generve und Kosten durch die vielen Veranstaltungen, Baustellen, Straßensanierungen und durch unsere „Neuschwanstein-Elbphilharmonie“.

Dr. Heidi Peters

Anstandsregeln für Könige

11. November: „Servicewüste Hamburg? Wie der Kunde König sein könnte – in jedem Laden“

Den Artikel kann ich nicht ganz kommentarlos stehen lassen. Natürlich gibt es immer noch Verkaufspersonal, das sich, freundlich ausgedrückt, kaum um Kunden kümmert. Doch dabei handelt es sich meines Erachtens um eine Minderheit. Kann es nicht eher sein, dass der Kunde, der sich darüber beschwert, mit den Worten „drittes Regal links“ abgespeist worden zu sein, in ein Gespräch zwischen einem Kunden und einem Verkäufer reingeplatzt ist, ohne eine Gesprächspause abgewartet zu haben? Dies passiert gar nicht so selten. Ich selber stehe an einer Kasse und habe tagtäglich mit Kunden zu tun, die selbst beim Bezahlen ihr Telefonat nicht unterbrechen oder gar beenden; im Gegenteil, es werden Gespräche angenommen während des Bezahlens. Eine immer mehr zunehmende Unsitte und Missachtung des Gegenübers. Natürlich erhält man von solchen Leuten auf ein freundliches „Guten Tag“ auch oft keine Antwort. Glücklicherweise ist der Großteil unserer Kunden lieb und nett, doch die zunehmende Minderheit verfälscht das Bild. Lieber König Kunde, auch für Könige gibt es gewisse Anstandsregeln, und die Verkäufer sind Menschen, und zwar keine minderwertigen.

Gerhard Bernhardt

Mangelhafte Fürsorge

11. November: „Beamte warten auf Erstattung ihrer Arztkosten. Bearbeitung der Beihilfe-Anträge dauert häufig mehrere Wochen“

Auch ich bin einer von denen, die auf die Erstattung ihrer Kosten über acht Wochen warten mussten. In der Zwischenzeit musste ich diese Kosten vorstrecken. Bei meinem Gehalt nicht gerade etwas, das zu meiner Lebensqualität beiträgt. Schließlich sind andere laufende Kosten ebenfalls zu entrichten. Mein Arbeitgeber – die Stadt Hamburg – lässt es sehr an ihrer Fürsorgepflicht mangeln. Auch ist der Respekt vor den schaffenden Beamten sehr in den Hintergrund getreten. Was wäre wohl, wenn ich es an meiner Pflicht dem Arbeitgeber gegenüber fehlen lassen würde? Ich würde sofort zu einem Personalgespräch gebeten, und mein Fehlverhalten würde Konsequenzen haben. Welch Heuchelei!

Heribert Fleskes

Nicht nachzuvollziehen

11. November: „Sprunginsel am Meiendorfer Weg soll das Überqueren der Straße erleichtern“

Über den Bericht kann ich nur den Kopf schütteln. Da werden gesunde Bäume gefällt, um dann eine sogenannte Sprunginsel am Meiendorfer Weg zu installieren. Es schreit zum Himmel, dass für eine Handvoll Kinder und Erwachsene so ein Schwachsinn installiert wird. Ich kann da mitreden, denn als Bewohner der Lehárstraße und täglicher Nutzer der Straße Meiendorfer Weg kann ich die Entscheidung überhaupt nicht nachvollziehen. Es ist dort doch noch nie zu einem Unfall gekommen, eine „Zone 30“ wäre sinnvoller. Die Behörde sollte die Planung einstellen und das Geld für wichtigere Dinge ausgeben.

Peter Martens

Politischer Unfug

8. November: „Hamburg: Radfahrer sollen auf die Straße. Fahrstreifen auf dem Gehweg sollen ersetzt werden“

Möglicherweise ist den Verantwortlichen nicht klar, dass Straßen Wirtschaftswege sind und der Verkehrsraum begrenzt ist. Wirtschaft wird in einer „Metropole“ im Wesentlichen nicht auf Fahrradwegen betrieben, sondern auf der Straße. Nun soll der ohnehin knappe Raum auch noch von Radwegen, Stadtbahnen und Busbeschleunigungsspuren eingeschränkt werden. Der politische Unfug auf Kosten des Steuerzahlers bei knappen Finanzmitteln kennt keine Grenzen. Es wird alles getan, um eine Stadt, die nur noch durch die Flexibilität der Bürger funktioniert, zu paralysieren.

Dr. Heiko Grimpe