Rücktritt einreichen!

11. Oktober: Leitartikel, „Was würde Jesus sagen? Der Skandal um den Bischof von Limburg, Franz-Peter Tebartz-van Elst, zwingt die Vertreter der Kirchen zum Umdenken“

Was immer sich der Bischof als Richtschnur für sein Amt ausgesucht haben mag, das Evangelium, christliche Barmherzigkeit, Nächstenliebe können es nicht gewesen sein. Das spenden seine Gläubigen für Slumbewohner in Indien, und der Bischof besichtigt die Slums per Erster-Klasse-Flug. Dennoch müsste er doch einen Eindruck gewonnen haben, was man dort mit 31 Millionen Euro Sinnvolles hätte errichten können. Aber der Bischof verbaut diese Summe lieber in seiner Residenz. Und der Papst predigt Bescheidenheit für die Kirche und lebt sie vor. Wenn der Bischof von Limburg noch einen Funken von Anstand hat, dann reicht er jetzt umgehend seinen Rücktritt ein.

Dieter Nolte

Sicherheitsabstand zu gering

11. Oktober: „Nie fuhr Hamburg so langsam. Der sogenannte Blitzmarathon hat den Verkehr auf den Straßen der Hansestadt am Donnerstag deutlich beruhigt“

Wow, was für ein Signal. Plötzlich fahren an den Stellen die motorisierten Verkehrsteilnehmer vorschriftsmäßig. Die Fahrweise mag an den Kontrollpunkten angepasster gewesen sein, aber das Verhalten gegenüber Radfahrern war so wie an jedem anderen Tag auch: Mir fiel unter anderem zu enges Überholen auf. Und: Einige Autofahrer sind auch weiterhin durch den Redingskamp zu schnell gefahren, und einer hat mich sogar angepöbelt, dass ich auf dem nicht vorhandenen „benutzungspflichtigen Radweg“ fahren müsse. Der Redingskamp ist eine Tempo-30-Zone, die gerne als Abkürzung benutzt wird. Ich bin mehrfach am Redingskamp mit dem Fahrrad gefahren, da war gar keine Polizei zu sehen.

Sabine Löbbe

Übertriebene Aktion

Die gesamte Blitzaktion ist übertrieben und zeugt von Aktionismus. Sinnvoll wäre es, an gefährdeten Straßen solch eine Aktion ohne Medienbeteiligung zu starten. Aber dies wird von der Polizei wohl nicht in Betracht gezogen. Jetzt wurde eine Aktion gezeigt, und für die nächsten Monate herrscht wieder Ruhe. Die Polizei sollte sich auch mal um Parkplatzsünder und Anliegerstraßen kümmern, aber hier liegt kein Interesse vor. Die ganze Aktion ist meiner Meinung nach reine Panikmache ohne bleibenden Hintergrund.

Ingo Koester

Tempo-Limit ignoriert

Meine Erfahrung am „Blitzertag“ war folgende: Auf zwei Fahrten von Eilbek nach Harburg und zurück war kein Unterschied im Verhalten von Autofahrern zu spüren. Aggression und Tempo bestimmten das Bild. Besonders auf der Wilhelmsburger Reichsstraße im Tempo-50-Bereich der igs saßen mir ständig Drängler auf der Stoßstange, während links fröhlich überholt wurde. Ich vermute, etliche haben die Veröffentlichungen anders „interpretiert“, nach dem Motto: „Meine Strecke ist blitzerfrei – und heute garantiert!“ Zusammen mit zum Teil weit sichtbaren Kontrollstellen kommt man dann natürlich zu einem Ergebnis, das den gewünschten Erfolg signalisiert.

Thomas Brandes

Zu langsame Autofahrer

Die Polizei war also sehr zufrieden? Womit bitte? Damit, dass sich nette Autofahrer im „Würgegriff“ nicht an die erlaubte Geschwindigkeit hielten, sondern weit darunter aus Angst vor Knöllchen durch die Straßen schlichen? Kontrollen müssen sein, aber mit dieser Aktion wurde meiner Meinung nach doch nur zu verschleiern versucht, dass sonst nicht nur mit der Begründung der Unfallprävention geblitzt wird.

Michael Björnson

An Alternative denken

10. Oktober: „Heute 389 Blitzer. Hamburg bremst ab“

Der Wunsch nach mehr Geschwindigkeitsüberwachungen durch die Polizei scheint beim Bürger vorhanden zu sein. Wenn jetzt Autofahrer von Abzocke sprechen oder in der Verkehrsüberwachung gar eine Ausbremsung des Verkehrs sehen, so zeigen sie damit allenfalls, dass sie offensichtlich zum Führen von Kraftfahrzeugen charakterlich nicht geeignet sind und ernsthaft über die Alternative des öffentlichen Personennahverkehrs nachdenken sollten.

Steffen Bartels

„Frohe“ Botschaft

10. Oktober: „Hamburgs Club der Milliardäre. Familie Otto ist die reichste der Stadt“

Da liest und hört man tagtäglich von Kinderarmut, Wohnungsnot, steigenden Energiekosten, überschuldeten Kommunen und von unvorstellbarem Flüchtlingselend – es geht einem so richtig das Herz auf bei der frohen Botschaft über die steigende Zahl von Milliardären in unserem Land!

Horst Mahl

Wer zahlt in Deutschland?

Der durchschnittliche Hamburger Steuerzahler würde sich sehr dafür interessieren, wie viele der Hamburger Milliardäre ihre Steuern eigentlich in Deutschland bezahlen.

Felicitas Mathé-Mix

Milliardären danken

Was für eine Aufmachung! Da werden die reichsten Menschen dieser Stadt auf der ersten Seite abgebildet und meine spontane Frage war: Soll wieder durch die Zurschaustellung kräftig die Neidtrommel gerührt werden? Sinnvoller fände ich es, man würde die von diesen Personen aufgebrachten Steuern zum Wohl der Allgemeinheit erwähnen und sich bei diesen Personen für die Solidarität bedanken.

Jutta Linder

Auf den Punkt gebracht

8. Oktober: Zwischenruf, Glosse, „Schleichender Bajuwarismus“

Obwohl ich zwei reizende bayerische Schwiegerkinder habe, kann ich diesen Bajuwarismus bei uns im Norden nicht ausstehen. Der Autor hat es auf den Punkt gebracht und mir aus der Seele gesprochen! Danke.

Frauke Smeja