Falsch investiert

24./25. August: „100 Kilometer neue Radwege in Hamburg“

Der Radverkehr hat in Hamburg binnen zwölf Jahren um 40 Prozent zugenommen. Was ist die Antwort der Verkehrsbehörde? 25 Kilometer neue Radwege pro Jahr. Und das bei einem Radwegenetz, das vielleicht für Ausflüge zur nächsten Eisdiele, nicht aber als Verkehrsader für Wege zur Arbeit taugt. Leider wird das wenige Geld manchmal falsch investiert. Beispiel Edmund-Siemers-Allee: Hier wurde mit der Sanierung der ganzen Straße die Chance vertan, die Radfahrer angemessen zu berücksichtigen. Je ein Radstreifen auf der Fahrbahn auf jeder Straßenseite hätte das Radeln zwischen Grindelallee und Gänsemarkt schneller und sicherer gemacht. Allerdings hätte einer von fünf Fahrstreifen geopfert werden müssen. Nun gibt es unsinnige Straßenquerungen, fehlende Aufstellflächen vor den Ampeln, scharfe Kurven vor Masten und Bäumen, kreuzende Fußgänger vor der Uni. Wenn der Radverkehr weiter rasant zunehmen wird, muss dieser Abschnitt umgebaut werden.

Jürgen Beeck

Ein paar Eimer Farbe

Super! Im Jahr 2017 investiert die Stadt ein paar Eimer Farbe, um wenige Hundert Meter Fahrradstreifen in der Hallerstraße zwischen Rothenbaumchaussee und Grindelallee einzurichten. Da lasse ich mich noch weitere vier Jahre von Autofahrern auf der Fahrbahn anpöbeln und anhupen, die mich auf den Gehweg scheuchen möchten. Hamburg, die Fahrradmetropole, lässt grüßen.

Jürgen Vieth

Armselig

Das Hamburger Abendblatt schreibt über die Zukunft und bezieht, mangels realer Masse, bereits existierende Radwege wie den Rundkurs in Wilhelmsburg in die Planung ein. Dort fahren wir bereits seit Monaten. Warum der Weg erst jetzt eingeweiht wird? Das ist in der Tat die Radwegepolitik des jetzigen Senats. Armselig.

Jutta Kodrzynski

Pädagogische Mode

24./25. August: „Wer kann noch richtig schreiben? Tests und Bewerbungen offenbaren eklatante Schwächen“

Hier ernten wir die Früchte einer pädagogischen Mode, die das tatsächliche Unterrichten, Üben, Sichern und Wiederholen gering schätzt und den Lehrer als „Coach“ sehen möchte, welcher „selbstbestimmtes Lernen“ in „Lernumgebungen“ zu gestalten habe. Ganze Referendargenerationen starten so in den Beruf. Für die Hamburger Schulbehörde bleibt nur ein Weg: Sie muss die Bewertung der sprachlichen Richtigkeit in einer ihrer zahlreichen Richtlinien abschaffen. Irgendein „Bildungsexperte“, der das dann auch noch begründet und als Fortschritt verkauft, findet sich bestimmt.

Wolfgang Altvater

Bedenkliches Verfahren

24./25. August: „Flüchtlinge statt Autos. Anwohner fühlen sich schlecht informiert“

Es war schon seit Längerem absehbar, das die Zahl der Asylbewerber und Flüchtlinge wieder steigen wird. Die Vorkehrungen der Stadt Hamburg scheinen aber gegen null zu tendieren. Viel bedenklicher ist aber das Verfahren: Der Bürgermeister bestellt den Bezirksamtsleiter ein und verkündet seine Entscheidung, die dieser sich dann zu eigen macht. Hier rächt sich die Besetzung der Bezirksamtsleiter durch die SPD in nunmehr allen Bezirken. Die Bürger vor Ort haben keine Chance auf Beteiligung, die Parkplatzbenutzer erst recht nicht. Das Ergebnis dieser fehlenden Beteiligung: mehr Verkehr auf der Straße, befürchtete wirtschaftliche Einbußen bei Hagenbeck und verärgerte Anwohner. Auch die Planung von Großunterbringungen führt zu einer Verschärfung der Situation. Wie wäre es denn bei der Planung von Neubaugebieten mit der Berücksichtigung von kleinen und dezentralen Notunterkünften? Diese würden die Integration der Zuwanderer fördern und eher von den Anwohnern akzeptiert werden. Das jetzt praktizierte „Verfahren“ führt eher zu einer Ausgrenzung der Flüchtlinge und verschafft ausländerfeindlichen Kreisen neue und vermeidbare Argumente.

Rüdiger Günther

Unterstützung verdient

Nach meiner Kenntnis ist der Autoparkplatz bei Hagenbeck den Nutzern bisher kostenlos zur Verfügung gestellt worden. Darüber sollten sich diese freuen, denn einen Anspruch darauf haben sie nicht. Wahrscheinlich haben die Nutzer nicht im Entferntesten so viel Schreckliches erlebt wie die armen Flüchtlinge. Dafür haben diese Mitleid und Unterstützung verdient. Auch Hagenbeck hat sicherlich nicht einen Cent für den Parkplatz bezahlt. Anstatt „scharfe Kritik zu üben“ und nebenbei bei dem Familienstreit vor Gericht zigtausend Euro zu verpulvern, könnte Hagenbeck lieber den entsprechenden Geldbetrag für die Flüchtlinge spenden. Die Informationspolitik der Behörde mag schlecht und verbesserungswürdig sein. Das ist jedoch angesichts der prekären Situation zweitrangig. Aber sind den Protestlern Autos und Parkplätze wirklich wichtiger als die geflüchteten Menschen?

Harald Vieth

Tröstlich

24./25. August: „MAGAZIN: Stines stille Geburt“

Ich kann mich nicht erinnern, jemals einen so bewegend-traurigen und doch irgendwie auch tröstlichen Artikel in einer Tageszeitung gelesen zu haben. Es ist, als habe der leise leuchtende Stine-Stern auch mein Herz erreicht. Danke!

Pastor Tobias Götting

Kein Wunder

24./25. August: „‚Es muss sich etwas ändern‘. Felix Magath analysiert seinen ehemaligen Club“

Wenn Herr Kreuzer meint, dass Trainer Fink „bisher alle seine Ziele beim HSV erreicht“ hat, dies auch die Meinung des Trainers von sich ist, muss man sich wahrhaftig nicht wundern, wo der HSV bei offenbar derart niedrig gesteckten Zielen jetzt steht. So wird man auch der Ansicht von Herrn Kühne recht geben müssen, dass da die falschen Leute nicht nur in der sportlichen Führung des HSV am Werke sind. Ob allerdings ein Herr Magath der Richtige ist, muss gleichfalls bezweifelt werden.

Jürgen Diedrich