Höchste Zeit

6. Juni: "Ärzte fordern höhere Honorare"

Es wird höchste Zeit, dass sich was tut. Quartalspauschalen, die nur die Behandlungskosten der ersten zwei Monate des Quartals abdecken - das bedeutet: Im dritten Monat wird praktisch umsonst gearbeitet. Knapp 45 Euro für die Nachsorge einer Brustkrebspatientin, bei fünf Besuchen im Quartal also neun Euro pro Behandlung. Die Kassenfürsten sollten sich schämen, von Überversorgung und ausreichender Honorierung zu reden. Den Kontakt zur Basis haben sie längst verloren. Zumal sie, als Topverdiener, in aller Regel als Privatversicherte ärztliche Behandlung in Anspruch nehmen.

Dr. Thomas Gent, Niedergelassener Frauenarzt

Richtige Entscheidung

6. Juni: Zum fehlenden Foto von Cecilia Bartoli. "Es muss nicht immer Händel sein"

Nicht nur mutig, sondern vor allem richtig war die Entscheidung, den Platzhalter für das Bild von Cecilia Bartoli auf der Kulturseite statt eines Ersatzfotos zu veröffentlichen. Die von manchem Veranstalter für selbstverständlich gehaltene Gängelung der Fotografen hat mit Pressefreiheit nichts zu tun. Dies war die Quittung der Redaktion.

Ralf E. Pöschus

Viel zu spät

5. Juni: "Der entzauberte Retter. Karstadt-Eigentümer Berggruen rechnet mit Gewerkschaft ab"

Die Mitarbeiter von Karstadt werden auch in Zukunft nicht zur Ruhe kommen. Hat wirklich nur ein einziger gedacht, dass alles wieder gut wird? Die Jahrzehnte des Missmanagements von Herrn Middelhoff und Konsorten haben den Konzern in den Abgrund getrieben. Leere Versprechungen und Ahnungslosigkeit wiederholten sich bei jedem Wechsel an der Konzernspitze. Die Mitarbeiter mussten das eine um das andere Mal mit Zugeständnissen die Herren bei Laune halten. Und als alles schon längst viel zu spät ist, kommt Herr Berggruen als vermeintlicher Retter und wird als Wohltäter gefeiert. Doch er ist ein wohlkalkulierender Geschäftsmann, sonst hätte er wohl kaum sein Vermögen erwirtschaftet, doch selbst er ist offenbar von dem Ausmaß der Katastrophe überrascht. Das Fazit: Warum sollte er den Reiter retten, wenn das Pferd schon lange tot ist?

Antje Schiffer-Martens

Hilflosen helfen

5. Juni: "Flüchtlinge aus Afrika. Kirche gibt nachts Asyl"

In den Kommentaren zum Schicksal der Flüchtlinge aus Afrika fallen zwei Worte besonders häufig: Realitätssinn und Gesetz. Beide sind bestimmt nötig, um diese prekäre Situation zu lösen und für die Zukunft europaweit tragfähige Lösungen zu finden. Der Hinweis auf die Gesetzeslage mag denen genügen, die nicht in die erschöpften und traurigen Gesichter dieser Menschen sehen. Kirche und Diakonie tun aber genau dies und kennen sehr wohl die Realität der Menschen. Und natürlich kennt Kirche die Gesetze, die diesen Fall vielleicht regeln, aber nicht helfen. Das aber tut Kirche, weil sie in einer Tradition lebt, die Hilflosen hilft, Missstände benennt und in der Gesetze für Menschen da sind und nicht umgekehrt.

Dr. Denise v. Quistorp

Forever young

5. Juni: "Herz aus Gold. Neil Young mit Crazy Horse in der O2 World"

Das hohe Loblied auf Neil Young ist mehr als berechtigt: Was mir zusätzlich besonders gefiel, ist seine Nähe zu den Indianern. Schon 1985 war eine Hopi-Delegation zum Uno-Gebäude gezogen, um auf den Zustand von "Mutter Erde" hinzuweisen. Kein Geringerer als der Dalai Lama hat über die Hopi gesagt: Ihr seid das Volk der Völker. Neil Young - forever young!

Klaus-G. Walther

Recht auf Bildung

5. Juni: "'Schüler fit für den Beruf machen.' Mit Praxis- und Lerntagen die Stadtteilschulen stärken"

Leider fehlt in dem Konzept jegliche Aussage zur Berufsvorbereitung von Schülern mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf, ganz besonders im Hinblick auf "geistige Entwicklung". Die Bildungsbehörde muss lernen, dass Schüler mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf ein Recht auf Bildung und Erziehung haben wie jeder andere Schüler auch. Dieser Personenkreis muss immer in die neu entwickelten Konzepte mit seinen besonderen Bedarfen eingebunden sein.

Birgit Zeidler

Bürger zweiter Klasse?

3. Juni: "Osterstraße wird für sieben Millionen zur Flaniermeile"

Wenn ich lese, dass sieben Millionen Euro aus dem Topf genommen werden, der für bessere Radfahrbedingungen allgemein für Hamburg vorgesehen ist, macht mich das wütend. Ich wohne in Rahlstedt und fahre täglich mit dem Rad. Die Radwege hier sind zum größten Teil in einem sehr schlechten Zustand, stellenweise nicht mehr befahrbar. Oft gibt es nur kleine Streifen, die Fußgänger und Radfahrer teilen müssen. Für sieben Millionen könnte man sicherlich viele Radwege sanieren. Wir Bürger der Hamburger Randgebiete bleiben wohl Bürger zweiter Klasse.

Elisabeth Draeger

Endlich die Wahrheit

31. Mai: Kolumne Matz ab: "HSV-Größen, bitte aufstehen!"

Endlich mal einer, der die Wahrheit über die Pfeifenköpfe im Vorstand und Aufsichtsrat sagt. Es ist wirklich keiner mehr da, der sich mit dem Verein identifiziert. Es ist nur noch ein Wirtschafts- und kein Sportverein mehr.

Uwe Umland

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. Weitere Briefe auf www.abendblatt.de

Schreiben Sie an briefe@abendblatt.de oder per Post an das Brieffach 2110, 20350 Hamburg