Gehwege oft zugeparkt

31. Mai: "Bügel und Poller gegen Falschparker. Grüne fordern mehr Kontrollen und Schutzmaßnahmen"

Nicht nur in den dicht besiedelten Gründerzeitvierteln "missbrauchen" Autofahrer die Gehwege als Parkflächen. Auch in schmalen Vorortstraßen mit lockerer Bebauung müssen Fußgänger, Rollstuhlfahrer und andere regelmäßig auf die Fahrbahn ausweichen, weil Anlieger es als "Naturrecht" ansehen, direkt vorm eigenen Haus auf dem Gehweg zu parken. Um sein Auto legal am Fahrbahnrand abzustellen, müsste in meinem Stadtteil Groß Flottbek niemand mehr als 100 Meter zu Fuß gehen - aber das wird als Zumutung empfunden. Das Parken auf Gehwegen ist ein besonders treffendes Beispiel für die Mischung aus Rücksichtslosigkeit und Dummheit, mit der viele Mitbürger sehr erfolgreich durchs Leben gehen.

Hans-Jörg Bieger

Zu viele Autos

Ob man will oder nicht: Die Zahl der Fahrzeuge muss doch endlich abnehmen. Intensivierter Überwachungsdruck beim Parken oder der Lösungsansatz größerer erzieherischer Wirkung durch rigoroseres Abschleppen setzen keinesfalls an den Ursachen an, sondern münden allenthalben in einer halbherzigen Reparaturmedizin. Die Menschheitsgeschichte lehrt unmissverständlich, dass selbst die drakonischsten Strafen Missetaten und Fehlverhalten nicht ausmerzen können. Warum gibt es in Hamburg noch immer keine Citymaut?

Christian Seidl

Lösung: Parkhaus

Ist es schon so weit, dass 20 oder 25 Euro oder sogar Abschleppen für Falschparken kaum Wirkung zeigen? Abgesehen von drastischen Erhöhungen der Bußgelder soll dann als letzte Konsequenz bei Wiederholungstätern der Führerschein eingezogen werden? Bei Unbelehrbarkeit vielleicht für immer? Das löst nicht den Parkplatzmangel und die berechtigte Verärgerung der Anlieger und Besucher. Also warum kein Parkhaus?

Hans-Emil Schuster

Nostalgischer Ansatz

31. Mai: Kolumne Matz ab, "HSV-Größen, bitte aufstehen!"

Herr Matz bemüht die Nostalgie und vergisst dabei, dass nicht jeder gestandene Ex-Profi automatisch ein geeigneter Sportchef ist. Welch sogenannter Star wurde ein erfolgreicher Manager? Herr Netzer vielleicht! Die restlichen Ex-Spieler sind nicht im Ansatz erfolgreich, die meisten ohnehin nur in rhetorischen Rundumschlägen geübt!

Frank Grundmann

Ignorante Entscheidung

30. Mai: "Hamburg schafft Pflichtfach Informatik ab. Lehrer, Schüler und die Wirtschaft kritisieren Fächerkanon , aus dem 19. Jahrhundert'"

Die Entscheidung, Informatik als Pflichtfach an den Stadtteilschulen abzuschaffen (am Gymnasium gibt es das Fach seit jeher nur als Wahlpflichtfach) zeugt von Ignoranz. Im Informatikunterricht wird den Schülerinnen und Schülern der verantwortungsbewusste Umgang mit Standardsoftware, Computern und Computernetzen nähergebracht. Und wenn die Jugend unsere Zukunft ist, warum sollte nicht jeder die Chance erhalten, auf dem Gebiet der Informatik zumindest Grundkenntnisse zu haben, über die reine Anwendung hinaus? Und wer soll die Entwicklung etwa von Software in Zukunft leisten, wenn nicht schon in der Schule bereits Interesse geweckt wird?

Eva Flick, Gymnasiallehrerin

Fahrlässig

Abgesehen davon, dass die Mehrheit der Schüler später auch keine Gedichte interpretieren und Dreiecke auf Rechtwinkligkeit prüfen wird, ist es geradezu fahrlässig, in einer modernen Informationsgesellschaft und an einem bedeutenden IT-Standort wie Hamburg kein Orientierungswissen in diesem Bereich zu vermitteln. Die Integration von Informatik in den Pflicht-Lernbereich "Naturwissenschaften und Technik" für die Stadtteilschulen war im Grundsatz der richtige Weg und hätte den Schulen - auch den Gymnasien - die Freiheit zur sinnvollen individuellen Umsetzung gegeben. Stattdessen wird einmal mehr eine Reform des Schulwesens in Hamburg schlecht geplant und dann überhastet zurückgenommen. Bundesländer wie Bayern und Sachsen haben Informatik längst zum Teil der schulischen Allgemeinbildung gemacht und in der Pflichtstundentafel verankert - und sei es nur mit einer Wochenstunde in der achten bis zehnten Klasse.

Ralf Brandhorst, Koordinator Neue Medien, Heinrich-Hertz-Schule

Rentner, protestiert!

29. Mai: "Ungerecht? Beamte kritisieren höhere Diäten für Politiker"

Wenn schon Politiker, Beamte oder Pensionäre um Erhöhung ihrer Bezüge kämpfen, sollten die Rentner endlich protestieren, da man mit der festgelegten Erhöhung der Rentenbezüge von 0,2 Prozent die enorm gestiegenen Lebenshaltungskosten nicht abdecken kann. Die Entscheidungsträger sollten mal drei Monate mit dem Betrag der Mindestrente und Zahlung aller Nebenkosten ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen, dann würde ihnen endlich bewusst, dass man mit der Rente an der untersten Armutsgrenze liegt und damit in keiner Weise zurechtkommen kann.

Helmut Hüttenhoff

Politiker unter Glaskuppel

27. Mai: Leitartikel, "Die Kommunalwahl in Schleswig-Holstein bestürzt mit niedriger Wahlbeteiligung"

Das eigentlich Verwunderliche an der niedrigen Wahlbeteiligung ist die Verwunderung der Politiker. Sie sind doch dafür verantwortlich, wenn ihre Politik die Bürgerwünsche verfehlt. Unsere Politiker sitzen leider unter einer Glaskuppel, die sie nur kurz vor Wahlen verlassen, um dann festzustellen, dass sie sich fern jeder Realität befinden. Darum ziehen sie sich dann schnell wieder unter die Glaskuppel zurück, um dann weiter wie bisher fortzufahren. Dass das die Wähler abschreckt, verstehen sie nicht. Nun rätseln sie über die Gründe, um bei der nächsten Wahl sich über einen weiteren Wahlrückgang zu wundern. Wer aus Fehlern nicht lernt, muss sich über die Konsequenzen nicht wundern!

R. Finsterbusch

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