Trinkwasser exportieren

Michael Wolff. 24. Mai: "Gasfördermethode Fracking könnte Quellen verseuchen. Hamburger sollen mehr Wasser verbrauchen"

Als ich den Artikel gelesen hatte, wollte ich spontan den Rat befolgen und alle Wasserhähne aufdrehen, aber ich bin wohl zu lange auf Wassersparen konditioniert worden, ich brachte es nicht übers Herz. Wasser ist ein kostbares Gut, Studien besagen, dass Kriege der Zukunft mehr um Wasser als um Öl geführt werden könnten. Einige Wasserprobleme sind durch Eindeichung und Flächenversiegelung hausgemacht. Sollten wir dennoch durch zu hohe Niederschlagsmengen ein Wasserproblem haben, könnten wir zukunftsweisend die erste große Trinkwassertankerflotte ins Leben rufen. Das kostbare Nass in die Dürregebiete der Erde exportieren, zusätzlich noch Pipelines nach Spanien und in die Sahara - und wir könnten Exportweltmeister bleiben. Generell scheint mir die Betrachtungsweise von Hamburg Wasser zu betriebswirtschaftlich. Durch Fracking Grundwasser zu verseuchen ist innerhalb und außerhalb von Wasserschutzgebieten ein Frevel.

Ungerecht

Es ist schon befremdlich, wenn die Wasserwerke einerseits einen zu geringen Wasserverbrauch beklagen, gleichzeitig aber durch die eigene Preisgestaltung den Anreiz dazu schafften. Durch die vollständige Überwälzung der Fixkosten auf den Wasserpreis können insbesondere Wenigverbraucher auf Kosten von Vielverbrauchern nicht nur beim eigentlichen Verbrauch, sondern auch bei den Grundkosten sparen. Das bedeutet, dass Mehrpersonenhaushalte überproportional zu den Allgemeinkosten beitragen müssen. Die Wasserwerke subventionieren so Singles auf Kosten der Familien. Eine Grundgebühr pro Haushalt für Fixkosten und ein angemessener Wasserpreis für die variablen Kostenbestandteile würde die Ungerechtigkeit und falsche Anreize zum Wassersparen beseitigen.

Thomas Kypke

Hohle Versprechungen

24. Mai: "Wo Hamburg nicht zum Zug kommt. Politiker fordern Netzausbau"

Was von den Versprechungen der Politiker von 1978 und der Netzplanung der Hochbahn von 1973 für die Menschen in den dicht besiedelten Stadtteilen zu halten ist, kann man aus der heutigen Wirklichkeit der Streckenführung ablesen. Wenn Investoren angelockt werden sollen, zeigt der Bau der U-4-Linie in die HafenCity, was dann Priorität hat. Es ist doch interessant, dass diese Linie, die ja heute noch fast im Niemandsland endet, im früheren Netzplan nicht zu finden ist.

Dr. Klaus Reiber

Unverständlich

23. Mai: "Stadtwerke Lübeck: Hohes Gehalt für Betriebsratschef war rechtswidrig"

Für mich ist unverständlich, warum nur der Betriebsrat Oelrich zur Verantwortung gezogen wird. Was ist mit den Verantwortlichen bei den Stadtwerken, die diese Gehälter genehmigt haben? Was ist mit den Verantwortlichen bei Ver.di sowie den Betriebsratskollegen, die doch ganz sicher von den Vorgängen Kenntnis hatten? Haben die das so hingenommen oder wurden auch gleich ein paar Gehälter mit "angepasst"?

Ute Barth

Mehr positive Beiträge

22. Mai: "Innensenator verlangt strenge Promillegrenze für Radfahrer"

Ganz klar: Alkohol hat nichts im Straßenverkehr zu suchen, auch bei Radfahrern nicht. Erstaunlich ist nur, dass sich der Innensenator beim Thema Radfahren immer nur bei Sanktionen hervortut, höhere Strafen, Promillegrenze, "Rüpelradler". Wie wäre es denn, wenn die Innenbehörde aufhören würde, radfahrerfreundliche Planungen zu blockieren, wie zum Beispiel Radstreifen, Fahrradstraßen und Fahrradampeln? Auch könnte er aktiv daran mitwirken, die vorliegende Fahrradstrategie umzusetzen. Das wäre ein positiver Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit.

Matthias Christen

Passt nicht zusammen?

22. Mai: "Bargheer-Museum vor dem Aus. Ultimatum und Streit lassen das Projekt im Jenischpark scheitern" Ich kann mich wahnsinnig über die Ignoranz und Unfähigkeit der Hamburger aufregen, die es nicht schaffen, sich über Kulturgüter zu einigen. Kultur und Hamburg passt offensichtlich nicht zusammen. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass das Erbe von Hamburger Künstlern in andere Städte verlagert wird. Die Brahms-Sammlung nach Lübeck und Horst Janssen nach Oldenburg.

Ingeborg Feldtmann

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