Schockierend

5. Februar: "Geld zeugt keine Kinder. Familienpolitik - viel Geld, wenig Wirkung"

Es ist schockierend, dass die Betreuung eigener Kinder kaum mehr einen Wert darstellt. Eltern sind wichtige Menschen. Sie sind immer da - auch nachts oder wenn man krank ist. Und sie bleiben dieselben, auch wenn man vom Kindergarten in die Schule wechselt oder wenn man umzieht. Es sind diese Dinge, die man nicht in einer öffentlichen Betreuung leisten kann, und ganz egal, wie viel Zeit Eltern für ihre Kinder haben, sollte die Betreuung, die sie in dieser Zeit leisten, als wertvolle und wichtige Arbeit gesehen werden.

Ulrike Junghans

Vor allem Betreuungslast

Uns fehlt die Lust am Familienglück, die emphatische Freude am Umgang mit den eigenen, kleinen Kindern und eine gesunde Eigenliebe als Antrieb, unsere Anlagen, unser Wissen und unsere Lebensfreude an Kinder weiterzugeben. Vaterstolz und Mutterglück sind zu oft Fehlanzeige in einer Welt, wo Kinder vor allem als Betreuungslast und Armutsrisiko hin und her geschubst werden.

Henry C. Brinker

Spielball im Wahlkampf

4. Februar: "Regierung streitet über Strompreis. Wirtschaftsminister Rösler lehnt Öko-Umlage ab"

Der Ansatz, das Erneuerbare-Energien-Gesetz zu reformieren, ist zwar richtig, doch Altmaiers Hauruck-Vorstoß legt die vielen Fehler im System offen. Falls es jemand noch nicht mitbekommen hat, der Vorstoß von Umweltminister Altmaier macht es deutlich: In diesem Jahr wird noch ein neuer Bundestag gewählt, und mit seiner eiligst präsentierten "Strompreis-Sicherung" hat er ganz nebenbei auch die FDP und den mit zuständigen Wirtschaftsminister Rösler überrumpelt. Durch die Doppelzuständigkeit von Umwelt- und Wirtschaftsministerium gibt es keine Energiewende aus einem Guss, sondern der Verbraucher wird zum Spielball im Wahlkampf.

Dieter Hasselbacher

Zweifelhaft

4. Februar: "Erweiterung der Gleisanlage. Bedenken gegen S-4-Pläne wachsen"

Die Frage sollte lauten, wie man die Verkehrsprobleme in Hamburgs Osten am besten lösen könnte. Wenn man aus Lärmbedenken den Bau der S 4 versucht einzuschränken oder gar zu verhindern, schadet das langfristig nicht nur 250.000 Menschen, die entlang der Strecke wohnen, sondern man wird die Fahrgastkapazitäten zwangsweise auf andere Verkehrsträger verlagern müssen. Ob das so sinnvoll erscheint, möchte ich bezweifeln.

Richard Weber

Kein Wunder

4. Februar: "Hamburger Klinik holt Pflegekräfte aus Tunesien. Pilotprojekt gemeinsam mit der Bundesregierung"

Erst verscherbelt die Stadt den Landesbetrieb Krankenhäuser an Asklepios für einen Appel und ein Ei. Die Wohnheime werden abgeschafft. Die Personalausstattung ist schlecht, die Arbeitszeitverdichtung ebenso. Die Vergütung ist sehr unattraktiv, die Ausbildung immer noch nicht wirklich reformiert. Unattraktive Arbeitszeitmodelle, keine oder wenig Supervision. Die Pflegekräfte ausgebrannt, die Patienten wie am Fließband behandelt, Frauen gehen mit Milchpumpen statt mit Stillanleitung nach Hause. Und da wundern sich alle, dass wenige Jugendliche diesen Beruf erlernen wollen? Ich bin hoch qualifizierte Krankenschwester sowie Hebamme. Als ich 2010 nach meiner Erziehungszeit halbtags wieder arbeiten wollte, gab es für mich keinen Platz. Jetzt arbeite ich freiberuflich. So geht es mir körperlich und seelisch wesentlich besser.

Kerstin Fischer

Viel Erfolg

4. Februar: "Zoff um Seelers Enkel eskaliert. HSV-Idol kritisiert seinen Club wegen Levin Öztunali scharf"

Wenn von einem Mitarbeiter bekannt ist, dass er demnächst das Unternehmen verlässt, ist es normal, dass er keine Sonderbehandlung mehr erfährt. Das ist überall so, in der Wirtschaft wie im Sport. Wenn dann noch bekannt wird, dass das Gehalt beim zukünftigen Verein ein Mehrfaches betragen soll und der Vater dort auch eine Anstellung erhält, dann hat der HSV leider keine guten Karten mehr. Dann da noch hinterher zu jammern, dass man beim HSV oft viel zu spät reagiert, ist wie Nebelkerzen werfen. Im Fußball regiert nun mal das Geld an erster Stelle. Viel Erfolg in Leverkusen, eine Reise und neue Erfahrungen tun immer gut.

Jürgen von der Heyde

Vorbild Münster

2./3. Februar: "Verkehr in Hamburg: Ausgebremst und mit Wischwasser attackiert"

In der Uni- und Fahrrad-Stadt Münster, wo ganz viele Straßen für Radfahrer ausgelegt sind und wo 35 bis 40 Prozent aller täglichen Fahrten mit dem Fahrrad stattfinden, funktioniert das Zusammenspiel zwischen Auto und Fahrrad hervorragend. Sicherlich kann Hamburg sich dort noch vieles abgucken, um das Miteinander wesentlich entspannter zu gestalten. Allerdings fällt es in Hamburg auch täglich auf, dass sich Radfahrer verkehrswidrig verhalten. Man hat das Gefühl, dass für manche Radfahrer nicht nur die Versuchung groß ist, Verkehrsvorschriften nicht zu beachten, sondern diese auch regelmäßig nicht eingehalten werden.

Frank Possel

Wer soll das bezahlen?

2./3. Februar: "Hapag-Lloyd und Hamburg Süd prüfen Fusion. Entscheidung fällt bis Mai"

Nach dem Bericht soll Oetker die Führung des Reederei-Zusammenschlusses anstreben. Die Hamburg-Süd ist angeblich schuldenfrei, hingegen soll Hapag-Lloyd auf 1,7 Milliarden Euro Schulden sitzen. Oetker wird sein noch intaktes Geschäft nicht gratis als Brautgabe in den Verbund einbringen, vielmehr zum Ausgleich entsprechende Sicherheiten oder Gutschriften verlangen. Wer soll das bezahlen? Der Staat muss sich aus Privatunternehmen heraushalten, denn die Zeche aus Risiken solcher Allianzen zahlt letztlich der Steuerzahler.

Wilhelm Rhauderwiek

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