Versuch wagen

28. Januar: "Hamburger Kritiken: Liebe Briten, lasst uns nicht allein"

Ein Referendum wäre wahrhaftig nicht das Schlechteste. Doch dann müssten die Briten als langjährige Demokraten umfassend und nüchtern informiert werden, und auch die historischen Bande speziell zwischen England und Deutschland sollten in Erinnerung gebracht werden. Trotz aller Baustellen - ein Versuch sollte gewagt werden.

Klaus G. Walther

Maß verloren

28. Januar: "Neubaupläne: Bezirksamt Nord vor Abriss. Denkmalschützer kämpfen für den Bestand"

Ja, wo leben wir eigentlich? Eben noch eine Pleite wie die Elbphilharmonie an den Hacken, und nun soll wegen der Befindlichkeitsstörung einiger gut und sicher von uns allen alimentierter "Staatsdiener" einfach ein ganzer Riesenkomplex abgerissen und neu erbaut werden. Haben wir das Maß verloren, geht's nicht vielleicht auch etwas sparsamer?

Dr. Hans Hugel

Nicht nachvollziehbar

26./27. Januar: "Bildung braucht Muße. Schulsenator Ties Rabe hält aber am achtjährigen Gymnasium fest"

Ablehnung erfährt G8 von der großen Mehrheit der Eltern und Schüler sowie zahlreichen gesellschaftlich relevanten Gruppen maßgeblich nicht wegen des Umfangs der Hausaufgaben, sondern weil es erstens keine pädagogischen Gründe für G8 gibt und zweitens G8 eigentlich nur G9 in acht Jahren ist. Die Wochenstundenzahl bleibt nach wie vor unverändert, in Bezug auf die Sekundarstufe I ebenso wie auf die gesamte Schulzeit. Der Einwand, dass eine Rückkehr zu G9 zu jahrelangem Chaos an den Schulen führen würde, ist nicht nachvollziehbar. Zur allseitigen Zufriedenheit gab es jahrzehntelang G9 an den Gymnasien, die Lehrpläne dürften noch vorhanden sein und wären also nur wieder umzusetzen. Lernen und die Verfestigung von Gelerntem brauchen Zeit. Geben wir unseren Kindern im Interesse ihrer Gesundheit, ihres Wohlergehens und ihrer Entwicklung endlich wieder Zeit für ihre Ausbildung.

Katharina Münnich

Keine Qualitätsverbesserung

Auf jeden Fall haben weder die Veränderungen in der Schule noch in der Hochschule eine Qualitätsverbesserung gebracht. Angeblich war die internationale Anerkennung der Abschlüsse ein Ziel, an einer Anerkennung der Ausbildung unterschiedlicher Bundesländer hapert es aber immer noch: welche Ironie.

Wolfgang Ecker

Abstand zum Chaos

26./27. Januar: "Schließt die Lücken!" Leere Plätze in der Staatsoper"

Nein, eine Preiserhöhung rettet die Staatsoper nicht, wohl aber Inszenierungen, in denen Musik, Inhalt, Bilder und Dramaturgie zu einem harmonischen Ganzen gestaltet werden. Ein Schritt auf den Besucher zu und Abstand zum Chaos der eigenen Fantasie füllen da schon eher die Plätze, vielleicht auch ruhig einmal Lessings "Hamburger Dramaturgie" lesen.

Paul Weidmann

Zu teuer

Die vielen freien Plätze sind nicht der Missachtung der Luxusensembles geschuldet, sondern vielmehr den wirklich für Normalverdiener oder mittlere Rentenempfänger kaum mehr zu leistenden Opern-Preisen, in den ersten Reihen schon mal gar nicht. Künftige Tarifsteigerungen über noch weitere Preiserhöhungen aufzufangen wird die Lücken nur noch größer machen. Schade, dann wird eines Tages auch Kent Nagano auf leere Zuschauerplätze gucken müssen.

Uwe Behrmann

Besser miteinander umgehen

25. Januar: "Starker Anstieg von Unfällen in Hamburg. Härtere Strafen für rücksichtslose Radfahrer?"

Ich wünsche mir sehr, als Fußgängerin den Fußweg entspannt benutzen zu können, ohne jederzeit darauf gefasst sein zu müssen, dass rechts oder links ein Fahrradfahrer an mir vorbeirast. Als Radfahrerin wünsche ich mir, auf dem Radweg rechts um eine Ecke fahren zu können, ohne dass mir ein Radfahrer blitzschnell entgegenkommt und meinen Weg schneidet. Als Autofahrerin möchte ich bei Grün in angemessenem Tempo vorsichtig um eine Ecke fahren können, ohne dass ich erwarten muss, dass schnell mal ein Fahrradfahrer vorbeirast. Ob mehr Strafen der richtige Weg sind, bezweifle ich, aber es muss sich etwas verändern im Umgang miteinander.

Delia Schuldt

Zu wenig Raum

Die negativen Eindrücke von Radfahrern liegen doch hauptsächlich darin begründet, dass ihnen kein Raum zugestanden wird. Die Fahrradwege sind entweder eine Hoppelpiste oder in den meisten Fällen gleich von Autofahrern als Parkplätze benutzt. Vernünftig gestaltete Radstreifen auf der Fahrbahn sind immer noch die Ausnahme. Dabei gibt es genügend Beispiele, wie sich Fahrräder sinnvoll in den Straßenverkehr integrieren lassen und welchen Nutzen dies für die Stadt und die Wirtschaft hat. 30 Minuten Radfahren pro Tag sparen im Jahr 3000 bis 4000 Euro Gesundheitskosten ein. Kopenhagen hat errechnet, dass jeder Fahrradkilometer 39 Cent günstiger für die Stadt ist als ein Autokilometer. Eigentlich genügend Argumente, um dem Fahrrad auch in Hamburg ausreichend Platz einzuräumen. Mit ein paar StadtRad-Stationen ist es nicht getan, die Verkehrswege müssen her.

Mathias Farwig

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