Berlin. Jemanden zu erschießen, ist selbst für erfahrene Polizisten nicht leicht zu verdauen. Darum geht es in einem spannenden Montagskrimi im ZDF.

Ein Rettungswagen mit Blaulicht rast durch die nächtliche Speicherstadt in Hamburg. In dem Fahrzeug befinden sich Polizistin Sarah Kohr (Lisa Maria Potthoff) und ihr schwer verletzter Nachbar Zegel. Plötzlich wird der Wagen auf einer leeren Kreuzung von einem Auto gerammt und überschlägt sich.

Als die Kriminalhauptkommissarin im Krankenhaus aufwacht, kann sie sich an nichts erinnern - und Zegel liegt im künstlichen Koma. So rasant beginnt der Krimi „Sarah Kohr - Zement“, der an diesem Montag (18. März) um 20.15 Uhr im ZDF zu sehen ist. Es ist der neunte Fall aus der Reihe, die vor zehn Jahren begann.

Oberstaatsanwalt Anton Mehringer (Herbert Knaup) sagt der Ermittlerin, sie habe den unbewaffneten Unfallpartner im anderen Fahrzeug erschossen. Sie wird vom Dienst suspendiert und der fahrlässigen Tötung bezichtigt - was sie wenig beeindruckt.

Was ist wirklich passiert?

Sarah Kohr muss herausfinden, was sich genau abgespielt hat. Offensichtlich waren doch einige andere Personen am Unfallort - nur keiner von ihnen zufällig. Kohr stellt eine Verbindung zwischen ihrem Nachbarn und einem Zementwerk im nahe gelegenen Böllstedt her. Auch zu Aktivisten einer Umweltgruppe hatte der Mann Kontakt, sie kämpft gegen den Bau einer Hamburger U-Bahnstrecke, weil der dafür benötigte Zement in der Herstellung sehr umweltschädlich ist.

Regisseurin Katrin Schmidt („Die Füchsin“, „Der Dänemark-Krimi“) zeigt in ihrem vollgepackten Kriminalfilm eine undurchsichtige Geschichte um Umweltzerstörung, Gewissenlosigkeit und illegale Machenschaften - und die möglichen Folgen. Gedreht wurde auf der stillgelegten Sietas-Werft, die an der Mündung der Este in die Unterelbe liegt.

Einige durchaus heftige, aber authentisch wirkende Kampfszenen sorgen für eine willkommene Abwechslung von der Handlung, die - auch angesichts zu vieler darin verwickelter Figuren - so richtig zu durchschauen so manchem Zuschauer durchaus schwerfallen dürfte.

Lisa Maria Potthoff (45, „Eberhoferkrimi“, „Herzogpark“) spielt hier eine Ermittlerin, die äußerlich kampferprobt aussieht wie immer, aber innerlich umso verletzlicher wirkt. Dieser Krimi - mit unerwartet aktueller Dimension - hätte gerne weniger umständlich erzählt werden dürfen. Er wird aber zum Ende hin dennoch richtig spannend.