München. Die Ehe von Jackie und Martin läuft gut, bis der Franzose Serge auftaucht. Plötzlich scheint sich jeder in jeden zu verlieben. Doch wie gut ist das für eine klassische Zweierbeziehung?

Das junge Paar Jackie und Martin zieht von Dortmund nach München. Dort sind die Mieten hoch, viele Bewohner rassistisch, und ständig läuft einem jemand in Tracht über den Weg.

Zum Glück ist da noch der Franzose Serge aus der Bretagne, der im maritim-geringelten T-Shirt in der Nachbarschaft der neuen Wohnung eine - Überraschung! - Crêperie betreibt.

Klischeebeladener könnte "Eine Sommerliebe zu dritt" (Freitag, 20.15 Uhr, im Ersten) kaum starten. Und dennoch ist das, was Jackie (Paula Kalenberg, "Krabat"), Martin (Florian Panzner, "Commissario Laurenti") und Serge (Vladimir Korneev) während des Films zusammen erleben, alles andere als vorhersehbar.

"Eine Frau zwischen zwei Traummännern" beschreiben die Macher die Idee zu der Geschichte. Der Film dreht sich aber nicht bloß um die Suche nach Mr. Right, sondern fragt auch nach dem passenden Lebensentwurf dafür. Denn obwohl Jackie und ihre Langzeitliebe Martin glücklich zusammen sind, schafft es Serge, Jackie den Kopf zu verdrehen. Und nicht nur ihr: Auch Martin ist von Serges Charme verunsichert. Der wiederum erklärt den beiden: "Ich habe mich in euch verliebt." Gefühlschaos auf allen Seiten also.

Vor der sommerlichen, münchentypischen Kulisse zwischen Isar und Englischem Garten lernen sich Serge und das Paar immer besser kennen und freunden sich an. Die Männer spielen Fußball zusammen, Jackie macht Ausflüge mit Serge und hilft in seinem Lokal aus. Doch die Frage, ob zwischen ihnen nicht mehr sein könnte, hängt dabei stets über ihnen. Der eher unkonventionelle Serge bringt mehr Lässigkeit in die Ehe von Jackie und Martin, als den beiden vielleicht lieb ist.

Schauspielerin Paula Kalenberg sieht in dem Film kein Plädoyer für eine ungewöhnliche Liebe nach diesem Vorbild. Sie hofft aber, Denkanstöße zu geben, um die festgefahrenen Vorstellungen von der großen Liebe zu hinterfragen. "Ich bin mir sicher, dass mehr Menschen, als man denkt, bereits in der Situation waren, dass sie für mehr als nur eine Person eine tiefe, romantische Liebe empfunden haben", erklärt sie. Sie bewundere es sehr, wenn Menschen Konventionen brechen und Wagnisse eingehen würden.

Was ist Freundschaft? Wo endet Treue? Und wie weit werden die drei gehen? Das fragt sich auch der Zuschauer bis zum etwas schrägen Schluss des Films - und kann sich dabei kaum entscheiden, was er sich selbst für ein Ende wünschen würde.

Jackie hilft ihre ebenfalls mit nach München gezogene Oma bei der Antwort. Die Seniorin ist zwar im Altenheim untergekommen, hat von dort aber den vollen Durchblick: "In Dortmund war mehr Stimmung inne Bude", fasst sie die Situation im Ruhrpott-Dialekt zusammen und gibt ihrer Enkelin einen Tipp: Einmal ist keinmal. Doch was macht Jackie mit diesem Ratschlag? Und stimmt das überhaupt?