Der Hamburger Moderator könnte beim Mainzer Sender zukünftig Gastgeber für Abendshows werden. Fußballsendungen soll Kerner jedoch nicht übernehmen.

Hamburg. „Wir haben sie im Fernsehen vermisst“, sagte Johannes B. Kerner am Sonnabend in Rust bei der Verleihung der Radio Regenbogen Awards in seiner Laudatio für Barbara Schöneberger. Dabei hat sich auch Kerner auf dem Bildschirm rargemacht. Doch jetzt soll der Hamburger Moderator vor einer Rückkehr zum ZDF stehen, wie der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe berichtet.

Vier Jahre nach Kerners Abgang im Streit nach gescheiterten Vertragsverhandlungen mit dem ZDF scheinen sich beide Seiten wieder anzunähern und seit Monaten in Kontakt zu stehen, wie der „Spiegel“ aus Senderkreisen erfahren haben will. Tatsächlich haben alle mehr zu gewinnen, als zu verlieren. Kerners Rückkehr 2009 zum Privatsender Sat.1, wo er schon zwischen 1992 bis 1997 die Fußball-Sendung „ran“ und die Talkshow „Kerner“ moderierte, hat wenig bleibende Eindrücke hinterlassen. Das 2009 wieder aufgelegte, an „Stern TV“ angelehnte Talkmagazin „Kerner“ steckte zwei Jahre lang im Quotenloch. Die Moderation von Spielen der Uefa Champions League erledigte sich 2012, weil die Übertragungsrechte ausgerechnet vom ZDF gekauft wurden. Auch Event-Shows wie „Das große Allgemeinwissensquiz“ erfüllten die Erwartungen nicht. Kerner verschwand als Moderator (und omnipräsente Werbefigur) von der Bildfläche.

Nun soll das Comeback bei einem Sender eingefädelt werden, der dringend auf noch bekannte Gesichter angewiesen ist. Nach den Abgängen von Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf zu ProSieben und von Jörg Pilawa zur ARD sucht das ZDF als Ergänzung zu Markus Lanz und Carmen Nebel noch einen namhaften Gastgeber für einige Abendshows. Kerner könnte diese Lücke füllen, soll aber ansonsten nicht als Talk- und Fußballmoderator arbeiten, heißt es.