Zu dem renommierten Werbertreff, der vom 14. bis 18. Mai erstmals in Hamburg stattfindet, werden rund 11.500 Besucher erwartet.

Hamburg. Das alljährliche Festival des Art Directors Club (ADC), in dem die renommiertesten deutschen Werber organisiert sind, wird vom 14. bis 18. Mai erstmals in Hamburg stattfinden. Die Werbervereinigung rechnet mit 11 500 Besuchern, denen zwei Wettbewerbe, eine Preisverleihung, eine Ausstellung der besten Kreativ-Arbeiten sowie ein Kongress geboten werden. Als Zentrum des Festivals haben die Organisatoren das Oberhafenquartier am Rande der HafenCity vorgesehen.

Diesen Ort mit seiner Industriearchitektur im Retro-Schick will die Stadt als neues Kreativquartier etablieren. "Das Festival und der reizvolle Standort am Oberhafen werden sich gegenseitig befruchten", sagte Bürgermeister Olaf Scholz bei der Vorstellung der Pläne für den Werbertreff. Auch der Verein Oberhafen freut sich über die Wahl des ADC: "Das Festival lenkt den Blick auf den Oberhafen und unterstützt damit die kreative Entwicklung des Areals zu einem Hotspot für Innovation", sagt sein Vorsitzender Sebastian Libbert. Das Quartier wird nicht nur 2013 vom Festival profitieren. Der große Branchentreff wird auch 2014 und 2015 in Hamburg stattfinden.

Überraschenderweise steht nach wie vor nicht fest, wo die große Gala, auf der auch die berühmten Nägel in Gold, Silber und Bronze an die besten Werber verliehen werden, über die Bühne gehen soll. Im Gespräch hierfür war zuletzt das Theater am Hafen, in dem das Musical "König der Löwen" läuft.

Hamburg wird das ADC-Festival mit 150 000 Euro pro Jahr unterstützen. Neben der Stadt engagieren sich die Handelskammer Hamburg, die Hamburg Marketing GmbH, die HafenCity Hamburg GmbH sowie Hapag-Lloyd als Partner der Veranstaltung. "Wir freuen uns sehr, dass der Art Directors Club seine Entscheidung für Hamburg gefällt hat", sagte der Bürgermeister. "Mit einer Vielzahl an Medienhäusern und Agenturen ist die Stadt eine Hochburg für die Kommunikations- und Kreativbranche." Allein die Hamburger Werbeagenturen setzten im vergangenen Jahr rund 2,7 Milliarden Euro um. "Am Wirtschaftsstandort Hamburg werden sich für den Art Directors Club und sein Festival viele fruchtbare Synergien ergeben", sagte die Vorsitzende der ADC-Sektion Hamburg, Dörte Spengler-Ahrens. Aber auch Hamburg profitiere, weil die Stadt ihr Profil als Kreativstandort schärfen könne.

Vorsitzender der ADC-Jury wird 2013 ebenfalls ein Hamburger sein: Jean-Remy von Matt; der Mitgründer und Kreativ-Chef der Hamburger Agentur Jung von Matt. "Wir freuen uns sehr über Jean-Remys Zusage", sagte ADC-Präsidiumssprecher Jochen Rädeker. "Mit ihm steht einer der profiliertesten Köpfe unserer Branche an der Spitze der rund 340 ADC Juroren. Unser Ehrenmitglied Jean-Remy von Matt ist streitbarer Geist, kreative Benchmark und selbst längst zur Marke geworden."

Das größte Branchentreffen der Kreativen aus Werbung, Design und Architektur hatte von 1994 bis 2009 in Berlin und von 2010 bis 2012 in Frankfurt stattgefunden. In dem Wechsel nach Hamburg sieht der ADC die Chance, neue Partnerschaften und Potenziale zu erschließen. Das ebenfalls bei vielen, gerade jungen Kommunikationsfirmen beliebte Berlin kam laut ADC nicht in Betracht, weil ein Standort gesucht wurde, der die einzelnen Veranstaltungen auf konzentrierter Fläche ermöglicht. Zudem sitzen mehr als 200 ADC-Mitglieder in Hamburg, in Berlin dagegen nur 130.

Der 1964 nach amerikanischem Vorbild gegründete ADC für Deutschland ist ein Zirkel, dem bundesweit knapp 600 Kreative angehören. Zutritt ist nur nach Aufnahmeprüfung möglich. Zu den prominenten Ehrenmitgliedern gehören neben von Matt auch Kreative wie der Kameramann Michael Ballhaus, der Illustrator Tomi Ungerer oder die Fotografin Ellen von Unwerth. Auch Rudolf Augstein, Loriot, Christoph Schlingensief, und Robert Gernhardt waren ADC-Ehrenmitglieder.