Das kühle Duo The Raveonettes spielt am 6. Dezember im Knust. Mit dabei haben sie das aktuelle Album “In And Out Of Control“.

Unsere direkten nordischen Nachbarn sind ja nicht gerade als Vorreiter rauer Rockklänge verschrien. Umso erstaunlicher, dass sich Shari Foo und Sune Rose Wagner, besser bekannt als The Raveonettes, an die Clash-Formel halten, nicht mehr als drei Akkorde pro Song zu benutzen und das Ganze mit einem kühlen, androgynen Gesang zu krönen. Beim Hören ihres aktuellen Albums "In And Out Of Control" überfallen einen Bilder von kalifornischer Weite, vom Meereshall des Pazifiks.

Über dem selten spröden Klangkosmos beschwört die platinblonde Sängerin mit den kajal-umrahmten Augen mit viel antiquiertem Hall auf der Stimme den "Suicide" oder stimmt fröhlich mit "Uuuuhhhhuuu" den "Last Dance" an. Diese Leichtigkeit ist neu bei dem bislang eher sarkastischen Duo aus Kopenhagen.

1999 gestartet als Girl On Death Row, benannten Sänger und Songschreiber Sune Rose Wagner und Sängerin und Bassistin Sharin Foo sich schon bald in The Raveonettes um. Über drei Alben (und unzählige weitere EPs) mauserte sich das Duo zum Geheimtipp einer psychedelisch beeinflussten Sixties-Beat-Kapelle. Über knarzenden, übersteuerten Gitarren und rumpelnden Rhythmen breiteten sie eine unheimliche "Mammas And Papas"-Seligkeit aus.

Bald zog es sie auch dauerhaft ins Land ihrer Inspirationen. Foo lebt heute in Los Angeles, Wagner in New York. Die dunklen Feedback-Loops sind eingängigeren Melodien gewichen. Live zeigt sich dann hoffentlich, dass The Raveonettes noch immer eine waschechte Noise-Band sind. Am 6. Dezember ist es bei ihrem Auftritt im Knust mal wieder so weit.

The Raveonettes So 6.12., 21.00, Knust (U Feldstraße), Neuer Kamp 30, Karten zu 19,80 im Vorverkauf; www.theraveonettes.com