Der Albumtitel ist bunt, aber der Sound sehr düster: The Horrors spielen am 7. November im Uebel & Gefährlich.

Hamburg. Blanker Hohn, dieser Titel: "Primary Colours" heißt das Zweitwerk der zurzeit dunkelsten Garagenband Englands. Die Primärfarben Rot, Grün, Blau greifen nicht, denn alles ist schwarz und erinnert an Horrorfilme. Wie das ledrige Outfit des Quintetts, die mal wirr verwuschelten, mal durchaus femininen Frisuren, die vampireske Gesichtsfarbe (immerhin weiß), die schonungslosen Musikvideos ("Sheena Is A Parasite"). Die Namen der Bandmitglieder: Coffin Joe heißt eine der Gestalten, Spider Webb ein anderer.

Natürlich ist das alles eine Pose, doch die Songs von The Horrors müssen sich nicht hinter Genrezitat und Lebensstil verstecken. Es sind keine simplen Geschichten aus der Gruft, die die Band da musikalisch abliefert, sondern mal brutal groteske, mal romantische Visionen, die durch die theatrale Selbstinszenierung der Band unterstützt werden - am Sonnabend im Uebel. Sucht man nach Vergleichen, ist man schnell bei der legendären Definition eines englischen Düstersounds angelangt: Joy Division und deren Frontmann Ian Curtis. Faris Badwan, Sänger von The Horrors, klingt mit jedem Lied tiefer. Düstere Phrasen voll vom Liebestod werden monoton repetiert, während die Musik sphärisch, Bass- und synthielastig rumpelt.

The Horrors Sa 7.11., 20.00, Uebel & Gefährlich (U Feldstraße), Feldstraße 66, Karten zu 18,30 Euro im Vorverkauf, Internet: www.thehorrors.co.uk