Halten zu Gnaden: Majestät B.B. King aus Itta Bena/Mississippi fühlt sich am 6. Juli geneigt, zur Audienz in die Color-Line-Arena zu bitten.

Wenn am 6. Juli ein 83-jähriger Gentleman im gepflegten Anzug auf der Bühne in der Color-Line-Arena steht, rechnet nicht jeder damit, einen Pionier zu sehen, der mit Schuld daran war, dass Popmusik die Gesellschaft in den 50er- und 60er-Jahren entscheidend umwälzen sollte. Schließlich ist B.B. King einer der ersten gewesen, der das Gerät anfasste, welches bis heute unverzichtbar ist, um Eltern und Nachbarn zur Verzweiflung und alle anderen in Ekstase zu bringen: die gute alte elektrische Gitarre.

Als B.B. King (für den "Rolling Stone" unter den 100 größten Gitarristen aller Zeiten auf Platz drei hinter Jimi Hendrix und Duane Allman) Ende der 40er-Jahre anfing, den Blues zu dem zu machen, was er ist, befand sich das elektrisch verstärkte Gitarrenspiel noch im Experimentierstadium. Wenige handgefertigte, klobige Exemplare gingen, gehütet wie Augäpfel, an frühe Meister, allen voran B.B. Kings Zeitgenossen und Idole T-Bone Walker und Les Paul. Nach Leo Fenders Geniestreich mit der Fender Broadcaster 1950 und dem Start der industriellen Massenproduktion war der Siegeszug der Stromgitarre und ihrer Beherrscher nicht mehr aufzuhalten.

Und B.B. King, der "Boss of Blues", war immer vorne dabei. Bewusst und unbewusst beeinflusste und inspirierte er mit seinem Spiel bis heute die sechs Saiten der Welt, nicht umsonst sind Erben wie Eric Clapton, Mark Knopfler und Keith Richards auf einigen seiner über 60 veröffentlichten Alben mit dabei, zum Beispiel auf dem 2005 erschienenen "80". "Mein Grab ist gepflegt", singt B.B. King. Sein Vermächtnis ist es auch.

B.B. King Mo 6.7., 19.30, Color-Line-Arena (S Stellingen + Bus 380), Sylvesterallee 10, Karten ab 59,42 im Vorverkauf, Internet: www.bbking.com