Volker Banfield gibt nach über 30 Jahren an der Musikhochschule sein Abschiedskonzert.

Eine "große Sause" soll es werden, verspricht der Pianist Volker Banfield für sein Abschiedskonzert an der Musikhochschule. Über 30 Jahre lang hat Banfield hier Klavier gelehrt und die Geschicke der Hochschule mitbestimmt. Seit dem 9. Mai ist Banfield nun offiziell im Ruhestand und lebt wieder am Chiemsee, "nah dran an Italien, Österreich und allem, was ich liebe".

Sucht man in Banfields Interviews nach einem Schlüssel zu seinem Musikdenken, stößt man immer wieder auf das Wort "Komplexität". Sein Denken ist von der Naturwissenschaft geprägt. Physiker wollte er mal werden, und ein "programmierfester" Computerfan ist er bis heute. In seiner Diskografie finden sich Aufnahmen von Ligetis labyrinthischen Klavieretüden, Busonis gigantischem Klavierkonzert sowie der vielschichtig-abgründigen Musik von Skrjabin oder Schumann.

Zu seinen Paradestücken zählt das exorbitant virtuose "Rudepoema" des Brasilianers Heitor Villa-Lobos, ein musikalisches Porträt Arthur Rubinsteins. Und gestandene Klavierfans berichten noch heute von Banfields Aufführung der Beethovenschen Hammerklaviersonate in den originalen, allgemein als unspielbar geltenden Tempi.

Sucht man in Banfields Vita nach bestimmenden Einflüssen, stößt man auf seine Studienzeit in den USA. "Eine persönliche Befreiung" nennt er die Zeit von 1965 bis 1970. Hier waren dank vieler Exilanten die europäischen Traditionen lebendiger als in der alten Welt. Hier begegnete er der russischen Klavierschule, die er wegen ihres singenden Tons bewundert, aber auch der Denkweise des Theoretikers Heinrich Schenker.

Dass sein eigenes Wirken als Hochschullehrer nun beendet ist, nimmt Banfield gelassen: "Ich fühle mich befreit", sagt er rundheraus. "Aber ich würde es jederzeit wieder machen." Den Luxus und die Freude, einige besonders talentierte Studenten weiter zu unterrichten, gönnt er sich auch als Emeritus. Und bei seinem Abschiedskonzert werden vor allem viele der jungen Pianisten spielen, die durch Volker Banfields Schule gegangen sind. Doch ganz ohne dass der Meister selbst Hand anlegt, geht es natürlich nicht. Mit seiner derzeit wohl bekanntesten Schülerin Lauma Skride wird Volker Banfield, auch "etwas an zwei Klavieren machen".

Abschiedskonzert Volker Banfield 14.11., 19.30 Uhr, Forum der Musikhochschule