Wayne Shorter ist im Jazz als eine Hälfte des unsterblichen Glimmer-Jazzrock-Duos The Weather Report unvergessen.

Damals sorgte Shorter für den unvergleichlichen Saxofonsound, der Pianist Joe Zawinul für die soften Fusion-Grooves. Nach 15 Jahren trennte sich die erfolgreiche Band 1985.

Eine Legende war der heute 76-jährige Shorter schon vorher. Seit er 1959 bei Art Blakey's Jazz Messengers die musikalische Leitung übernahm und von 1964 bis 1970 beim Miles Davis Quintet als kompositorischer Spürhund wirkte. Mit Werken wie "Prince Of Darkness" oder "Dolores" führte er den Jazz zu neuen Höhen. Weniger mit urwüchsigen Jazzmustern als mit einer orchestral angelegten Vielfalt der Klangfarben, in der sich die Melodien kräftig und ausdauernd an den Harmonien rieben. Sein Spiel blieb dabei stets eher distanziert intellektuell.

Legendär ist sein zunächst befremdlicher Ton auf dem Davis-Klassiker "Bitches Brew", der naturgemäß in den Fusionrock der 70er-Jahre mündete. Und damit in den Weather Report. Joe Zawinul verstarb 2007. Shorter selbst ist seit 2001 mit einem echten Allstar-Quartett unterwegs, bestehend aus den Pianisten Danilo Perez, Bassist John Patitucci und Drummer Brian Blade. Einen der energetischen Auftritte dieses Ensembles können die Hamburger am 2. November im Rahmen der Reihe "Jazz Nights" erleben.

Im Zentrum steht natürlich Shorter mit seinem einzigartigen, mal messerscharfen, mal samtigen Ton auf dem Tenor- oder Sopransaxofon. Perez hält dazu Zwiesprache auf seinem Klavier, Patitucci unterlegt das Gesamtkunstwerk mit brummigem Ostinato und Brian Blade trommelt dazu mit leichter Hand mal sensibel, mal ruppig. Es könnte eine wahrhaft legendäre Nacht werden.

Wayne Shorter Quartet 2.11., 20 Uhr, Laeiszhalle, Karten T. 01805/ 62 62 80.