Berlin. Im Werk „Filmstunde_23“ gelingt es Reitz, den Begriff der Heimat als realem und zugleich imaginärem Sehnsuchtsort auf das Kino zu übertragen. Nun erhält der 91-Jährige die Berlinale Kamera.

Der Regisseur Edgar Reitz ist mit der Berlinale Kamera 2024 ausgezeichnet worden. Der 91-Jährige nahm die Auszeichnung in Berlin entgegen. Reitz ist unter anderem für die „Heimat“-Trilogie bekannt, die in einem fiktiven Hunsrück-Dorf spielt.

Festival-Codirektor Carlo Chatrian bezeichnete Reitz als ein Vorbild für zahlreiche Filmschaffende. Die Berlinale sieht Reitz als einen der einflussreichsten Filmemacher seiner Generation. Mit 91 Jahren sei er immer noch bereit, die Frage zu stellen, wer wir sind und woher wir kommen. Die Filmproduzentin und Präsidentin der Hochschule für Fernsehen und Film in München, Bettina Reitz, würdigte die „filmisch universelle Kraft“ von Reitz.

Reitz: Filme gehören ins Kino

„Kein Glück konnte je größer sein als der Augenblick, wenn ich einen fertigen Film mit dem Publikum ansehen konnte“, sagte Reitz. Deswegen seien Festivals so wichtig. Filme gehörten ins Kino und nicht zur Privatheit heimischer Monitore.

Reitz drehte Filme wie „Stunde Null“ oder „Der Schneider von Ulm“. Mit seinem neuesten Werk „Filmstunde_23“, gelang es ihm aus Sicht der Berlinale, den Begriff der Heimat als realem und zugleich imaginärem Sehnsuchtsort auf das Kino zu übertragen. Der Film wurde im Anschluss an die Ehrung erstmals präsentiert.

Mit der Berlinale Kamera zeichnen die Internationalen Filmfestspiele Berlin seit 1986 Menschen und Institutionen aus, die sich um das Filmschaffen besonders verdient gemacht haben. Zu den Geehrten zählen etwa Gina Lollobrigida, Francis Ford Coppola, Jodie Foster, Michael Ballhaus, Clint Eastwood, Otto Sander, Rosa von Praunheim, Isabella Rossellini, Agnès Varda oder zuletzt Caroline Champetier.

Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den großen Filmfestivals der Welt. An diesem Samstag werden die Bären-Auszeichnungen vergeben.