Hamburg. Glamour auf dem roten Teppich, Gewinner und Geheimtipps auf der Leinwand: Das Filmfest Hamburg zeigt Produktionen aus 53 Ländern. Für manche Beiträge gab es bereits Preise in Cannes, Venedig und Locarno, viele aber sind zum ersten Mal zu sehen.

Ein Hauch von Hollywood-Glamour auf dem roten Teppich: Das Filmfest Hamburg eröffnet am Donnerstagabend mit der Verfilmung des Romans "Amerikanisches Idyll" von Philip Roth.

Der britische Schauspieler und Hollywoodstar Ewan McGregor ("Star Wars") und Oscarpreisträgerin Jennifer Connelly ("A Beautiful Mind") kommen zur Deutschlandpremiere. McGregor übernahm nicht nur eine der Hauptrollen, sondern liefert auch sein Spielfilmdebüt als Regisseur. US-Autor Roth erhielt für seinen in der Nixon-Ära der 1960er Jahre angesiedelten Roman den Pulitzer-Preis.

Insgesamt zeigt die 24. Ausgabe des Festivals an der Elbe 165 Produktionen aus 53 Ländern. 320 Filmemacher, Schauspieler und Produzenten wollen in die Hansestadt kommen, um bis zum 8. Oktober ihre Werke in sechs Kinos der Hansestadt vorzustellen. "Wir bieten Weltkino in Hamburg", hatte Filmfestchef Albert Wiederspiel bereits bei der Vorstellung des Programms betont. Ausgewählt haben er und seine Kollegen auch Werke, die bei großen Festivals in der Zwischenzeit mit Preisen bedacht wurden.

Aus Cannes etwa sind vier Gewinner-Filme dabei ("Einfach das Ende der Welt", "Graduation", "Personal Shopper", "American Honey"), aus Locarno der Preisträger des Goldenen Leoparden ("Godless") und aus Venedig der des Goldenen Löwen ("The Woman Who Left"). Auf die Vergabe ihrer eigenen renommiertesten Auszeichnung, den Douglas-Sirk-Preis, verzichten die Hamburger diesmal, weil es sich aus verschiedenen Gründen nicht ergeben habe. Andere Auszeichnungen gibt es wie gewohnt, etwa die Hamburger Produzentenpreise für eine europäische Kino-Koproduktion und eine deutsche Fernsehproduktion.

Während für "Amerikanisches Idyll" der Kinostart (17. November) in Deutschland feststeht, bleiben viele andere Filmfest-Beiträge zunächst den Festivalbesuchern vorbehalten. Nur 24 Filme haben einen deutschen Verleih, wie Wiederspiel mitteilte. "Unsere Aufgabe als Festival ist es, Filme zu zeigen, die eine gewisse Exklusivität haben", betonte er. Arbeiten, die nur beim Filmfest zu sehen sind, könnten vom Publikum und der Branche gleichermaßen entdeckt werden.

Zudem haben die Veranstalter 36 Erstlingswerke oder "zweite Filme" im Programm. Denn genau darum gehe es bei Festivals: "Neue Regisseure sollen Plattformen bekommen, um ihre Filme zu zeigen, und das Publikum soll die Chance haben, neue Namen zu entdecken", sagte Wiederspiel. Die Besucher haben dazu über den Abschlussfilm "Hedda" - Andreas Kleinerts Theaterverfilmung von Henrik Ibsens Stück "Hedda Gabler" - am 8. Oktober hinaus Gelegenheit: Am Tag danach gibt es beim ersten "Zugabesonntag" noch einmal neun Highlights zu sehen.