Berlin. “Fack Ju Göhte“-Star Jella Haase hat einen neuen Film: In “Looping“ spielt sie ein junges Mädchen vom Rummel, das nach einer durchzechten Nacht und einer folgenschweren Begegnung mit einem betrunkenen Lkw-Fahrer in der Notaufnahme und später in der Psychiatrie landet.

Jella Haase ist ein Star, seit sie in "Fack Ju Göhte" die trottelige Chantal spielte. Eigentlich aber fühlt sie sich in ganz anderen Filmen zu Hause - weit weg von Mainstream, Comedy und kreischenden Teenagern an roten Teppichen. Das stellt sie in ihrem neuen Film "Looping" wieder unter Beweis.

Darin spielt sie ein junges Mädchen vom Rummel, das nicht so recht weiß, wohin mit sich selbst. Leila ist 19, hat keine Mutter mehr, hilft ihrem Vater beim Autoscooter und ist heimlich verliebt in ihre beste Freundin, die sich aber lieber im Wohnwagen mit einem halbstarken Vollidioten vergnügt als eine Verabredung mit ihr einzuhalten.

Nach einer durchzechten Nacht und einer folgenschweren Begegnung mit einem betrunkenen LKW-Fahrer landet Leila in der Notaufnahme und lässt sich später freiwillig in eine Psychiatrie einweisen. "Ich verstehe es nicht", sagt ihr Vater. Auf ihre Frage, ob er sie denn verstehen, ob er es wissen wolle, schweigt er.

In der Psychiatrie trifft sie dann auf die mysteriöse Ann (Marie-Lou Sellem) und die zerbrechliche, bulimische Frenja (Lana Cooper), mit denen sie ein Zimmer teilt. Bald baut sie eine enge und auch erotische Beziehung zu den beiden Frauen auf - und gleichzeitig die Angst, was wird, wenn sie wieder in die große Welt dort draußen entlassen wird.

In Rückblenden werden auch die Geschichten von Frenja (verheiratet, eine Tochter) und Ann (so unabhängig wie nur möglich) erzählt. Dabei beeindruckt vor allem das Spiel von Lana Cooper, die eine Frau zeigt, die sich bis zur Selbstaufgabe allen anderen und vor allem ihrer extrovertierten Operndiva-Schwester unterordnet. "Träum süß von sauren Gurken", sagt sie ihrer Tochter stets kurz vorm Einschlafen - und später auch zu Leila.

"Looping" von Regisseurin Leonie Krippendorff, die auch das Drehbuch geschrieben hat, ist ein langsam und einfühlsam inszeniertes Porträt dreier ebenso verlorener wie starker Seelen, die einander im Schutzraum der Psychiatrie finden und dadurch - so scheint es zumindest - auch zu sich selbst. Die Frauen kiffen, brechen in ein Schwimmbad ein, spazieren am Strand entlang, lieben sich. Doch die Frage bleibt, wie es weitergehen soll, wenn sie sich in der echten Welt da draußen einmal nicht mehr haben, wenn die süßen Träume vorbei und die Gurken wieder sauer sind.