“Brothers Bloom“ mit Adrien Brody führt die Zuschauer unterhaltsam in die Irre.

Vom perfekten Trickbetrug profitiert am Ende jeder, sagt der Kleinganove Stephen Bloom. Der Täter kriegt das Geld, und das Opfer erlebt ein Abenteuer - wenn auch unfreiwillig. Im Fall der skurrilen Komödie "The Brothers Bloom" gibt es noch einen dritten Beteiligten: Der Zuschauer hat seine helle Freude. Die beiden Brüder Bloom erschwindeln sich als Waisenkinder das Taschengeld ihrer Klassenkameraden, die sie auf Schatzsuche schicken und dafür abkassieren. Später täuschen sie dramatische Showdowns vor und ergaunern Geld.

Der 35 Jahre alte US-Regisseur Rian Johnson bekam mit dem Gangsterfilm "Brick" (2005) zahlreiche Preise bei Independent-Festivals. Nun legt Johnson, der das Drehbuch schrieb und Regie führte, sein zweites Hollywood-Werk vor. Dabei beweist er großes Talent.

Johnson erzählt die derbe Lausbubengeschichte von zwei ewigen Kindern, die mit immer neuen Masken dem Erwachsensein entkommen wollen. Als die naive, exzentrische Multimillionärin Penelope auf der Bildfläche erscheint, droht die fragile Zweisamkeit einzustürzen. Das Hauptdarsteller-Trio ist mit den beiden Oscar-Gewinnern Adrien Brody ("Der Pianist") und Rachel Weisz ("Der ewige Gärtner") sowie Mark Ruffalo ("Ein einziger Augenblick") ein Glücksgriff. Den Dreien ist die Lust an der fast schon surrealen Story fern jeglicher Figurenklischees anzumerken. Im deutlichen Gegensatz der beiden Brüder - der eine gerissen und skrupellos, der andere zaghaft und melancholisch - hat es sich der Autor Johnson allerdings etwas einfach gemacht. Eine stumme Japanerin, die ihren Gefühlen nur mit funkelnder Mimik Luft machen kann, erscheint etwas zu viel der skurrilen Einfälle. Maximilian Schell mimt einen undurchsichtigen russischen Gegenspieler.

++++- Brothers Bloom USA 2009, 114 Min., ab 12 Jahren, R: Rian Johnson, D: Adrien Brody, Mark Ruffalo, Rachel Weisz, täglich im UCI Mundsburg, UCI Othmarschen-Park; www.brothersbloom.com