Viel Angst, wenig Niveau: “Das Haus der Dämonen“ von Peter Cornwell bietet so viel Schrecken, das es langweilig wird.

Die Rechslage in Connecticut scheint nicht gerade mieterfreundlich zu sein. Wie sonst ist es zu erklären, dass eine von Hausgeistern gepiesackte Familie nicht einfach aus dem Anwesen auszieht? Zu lange Kündigungsfristen? Die Frage ist umso dringlicher, weil "Haus der Dämonen" - so der Vorspann - auf einer wahren Begebenheit beruht. Das muss nicht hundertprozentig stimmen, zu viel ist der Fantasie des Drehbuchautors entsprungen, und eigentlich ist die behauptete Authentizität auch gar nicht wichtig. Wahr oder erfunden? Hauptsache spannend.

Worum geht es also? Sara (Virginia Madson) und Peter Campbell (Martin Donovan) ziehen mit ihren Kindern in die Nähe eines Krankenhauses. Der Grund: Ihr krebskranker Sohn Matt (Kyle Gallner) muss nun nicht mehr meilenweit fahren, um sich einer Chemotherapie zu unterziehen. Das neue Haus ist billig und trotzdem nicht sehr begehrt: Seit dem blutigen Tod der Vormieter hat hier niemand mehr gewohnt. Schon bald ahnen die Campbells (und der Zuschauer) auch, warum. Hier spukt's und zwar gewaltig. Hinter jeder Ecke, Tür oder Treppe lauert eine böse Überraschung, von Keller und Boden ganz abgesehen. Warum Matt, der mit seiner Krankheit schon genug gestraft ist, ausgerechnet seine Bettstatt im ehemaligen Folterzimmer - hier lauern erfahrungsgemäß die bösesten Geister - aufschlägt? Noch so eine Frage ohne Antwort.

Nun gehören böse Überraschungen unverzichtbar zu dieser Art des Bangemachens. Der Zuschauer will erschreckt sein, und das wird er hier gut und reichlich, so reichlich, dass es schon bald in Langweile umschlägt. Elias Koteas sorgt als Ghostbuster im Priestergewand für ein wenig Ernsthaftigkeit, doch retten kann er den Film nicht. Ein Geisterhausfilm wie so viele andere: gut gespielt, beängstigend fotografiert, solide inszeniert. Und trotzdem nur Durchschnitt.

+++-- Das Haus der Dämonen USA 2008, 103 Min., ab 16 J., R: Peter Cornwell, D: Virginia Madsen, Martin Donovan, Elias Koteas, Kyle Gallner, täglich im Cinemaxx Harburg, UCI Othmarschen-Park; www.falcom.ch