Wenn man seine Sozialisation im grenznahen südniederländischen Katholizismus zwischen Zöllnern und Schmugglern, zwischen Fußball- und Karnevalfans hinter sich gebracht hat, landet man vielleicht zwangsläufig irgendwann am Lebensmittelpunkt Berlin - und dann im “Saharasand“.

So ist jedenfalls Funny van Dannens jüngstes Album betitelt: 21 Lieder, wie immer ohne thematischen roten Faden. "Ich habe eigentlich kein Thema", sagt van Dannen (51), der bürgerlich Franz-Josef Hagmanns-Dajka heißt und aus dem Örtchen Tüddern stammt. "Das Leben ist mein Thema. Da gibt es keine Einschränkungen." Also legt der gelernte Werbegrafiker, der auch Liedermacher, Autor und Dichter ist, die Palette wieder ziemlich groß an, singt von einer obskuren "Katzenpissepistole", vom "Samenstau", dem "Aktienpaket" oder "Armut und Askese" und unternimmt einen Ausflug in die "Pflanzendisco". Skurrile Titel für die Songs, die er in einem ziemlich unnachahmlichen Mix aus Lakonik, Komik und Verve intoniert. Live ist das noch deutlich unterhaltsamer als von der CD, erst recht in einer Location wie der Fabrik.

Dort werden sich van Dannens Fans am 25. September sicher wieder zahlreich einfinden und dem Mann an den Lippen hängen, der sich selbst als "widerwilliger Prominenter" bezeichnet und es bislang geschafft hat, sich den gängigen Vermarktungsmechanismen zu verweigern.

Funny van Dannen Fr 25.9., 21.00, Fabrik (MetroBus 2), Barnerstraße 36, Karten zu 17,- im Vorverkauf, zu 21,- an der Abendkasse; Internet: www.funny-van-dannen.de