Hip-Hop: Peter Fox sammelt mit seinem Debütalbum weiter fleißig Preise ein und tritt mal wieder in der Hansestadt auf. Am 4.9. beschallt er die Trab-Arena Bahrenfeld.

Den Olymp des deutschen Funk teilen sich derzeit wohl zwei Musiker, der Hamburger Jan Delay und der Berliner Peter Fox. Delay will im kommenden Jahr die Color-Line-Arena füllen, was ihm auch gelingen dürfte. Fox hat schon die Große Freiheit und die Alsterdorfer Sporthalle ausverkauft. Am 4. September könnte er auf der Trab-Arena Bahrenfeld vor Zigtausenden spielen. Und vielleicht steigt er wieder mit der beliebten "Lok auf 2 Beinen" ein: "Ich renn bergauf, rolle bergab, durch die Pampa, durch die Stadt."

Mit seinem Debüt "Stadtaffe" hat der Groove-Master, zuvor als einer der drei Sänger der Berliner Dancehall-Formation Seeed unterwegs, im Handstreich die Pool-Position der deutschen Charts eingenommen und unzählige Trophäen abgeräumt. Jüngst kam noch der deutsche Musikautorenpreis der Gema hinzu, den Fox gemeinsam mit Judith Holofernes von Wir sind Helden entgegennahm. Beide haben den Popkursus der Hamburger Musikhochschule besucht. Pierre Baigorry, wie Fox bürgerlich heißt, trifft mit seinen subtil-lässigen Versen wie "In einer Stadt voller Affen bin ich der King, weil ich mit schiefer Grimasse für die Massen sing" anscheinend zielgenau den Nerv einer erwachsen gewordenen Hip-Hop-Nation, die dieses Genre längst in der Mitte des Mainstream begrüßt.

In Interviews räumte Fox ein, gelegentlich umständlichen Schwachsinn gereimt zu haben, der "nicht bombte". Außerdem kokettiert er weiter damit, eigentlich kein überragender Sänger zu sein. Doch seine erste Stimmen-Wahl, Cee-Lo Green, noch auf der Seeed-Single "Aufstehn!" zu hören, war als seine Hälfte der immens erfolgreichen Gnarls Barkley nicht mehr zu sprechen. Also musste Fox selbst ran. Als ehemaliger "Typ mit dem Waldhorn" im Schönower Posaunenchor konnte er auf eine exzellente Basis für sein Musikerleben zurückgreifen. Mit "Stadtaffe" sticht er in vielerlei Hinsicht aus dem deutschen Platteneinerlei heraus. Dank unverfrorener Texten und einer dezenten Instrumentierung, für die Fox Musiker des Babelsberger Filmorchesters einspannte.

Inzwischen ist es ihm mit all dem Ruhm in seinem Kreuzberger Kiez ein wenig zu ungemütlich geworden. Nicht einmal eine Arztpraxis könne er unerkannt betreten, klagt der Sänger. Doch die Gerüchte, dass Fox solo nie wieder auftreten wolle, sind erst mal vom Tisch. Zunächst will er künftig wieder mit seinen Mannen von Seeed eine Bühne teilen. Nichts dagegen. Aber bitte erst nach dem Konzert in der nordischen Pampa.

Peter Fox Fr 4.9., 20.00 Trab-Arena Bahrenfeld (S Bahrenfeld), Luruper Chaussee 30, Karten ab 35,50,- im Vvk.; www.peterfox.de