München. Der Autor ist recht produktiv. Etwa alle eineinhalb Jahre bringt er ein neues Buch heraus. Jetzt ist es wieder soweit.

Peter Vorden führt ein angenehmes Doppelleben. Die eine Hälfte der Woche verbringt er in Frankreich als Geschäftsführer eines gutgehenden Feinschmeckerrestaurants, ansonsten schreibt er in Deutschland Kurzgeschichten für seinen Zwillingsbruder Paul, einen erfolgreichen Autor.

Auch teilt Peter mit Paul die Leidenschaft für dessen Frau Anne. Doch dann tritt auf geheimnisvolle Art Chiara in sein Leben. Die Aushilfsputzfrau scheint heimlich seine Geschichten zu lesen und außerdem verfolgt sie ihn auf angenehme Weise in seinen Träumen. Mehr und mehr wird die Schattenfrau zu einem Teil seines Lebens.

"Seltene Affären" ist in gewisser Weise die Fortsetzung von Thommie Bayers Vorgängerroman "Weißer Zug nach Süden", in dem die Italienerin Chiara die Hauptrolle spielte und Peter Vorden die Nebenfigur war. Hier ist es genau umgekehrt. Auch dieses neue Buch ist wieder ein Roman der leisen Töne, der ohne große Knaller, Effekte und Tragödien auskommt. Fein und poetisch changiert er im Grenzbereich von realer Welt und Traumwelt.

- Thommie Bayer: Seltene Affären, Piper Verlag, München, 192 Seiten, 18,00 Euro, ISBN 978-3-492-05611-3.