Neubrandenburg. Ein Panorama vom Zweiten Weltkrieg bis in die Gegenwart: Der Schriftsteller Jan Koneffke wurde für seinen Roman “Ein Sonntagskind“ mit dem Preis der Mecklenburgischen Literaturgesellschaft ausgezeichnet.

Für seinen Roman "Ein Sonntagskind" ist der Schriftsteller Jan Koneffke mit dem Uwe-Johnson-Literaturpreis geehrt worden. Der 55-Jährige, der in Wien lebt, nahm die Ehrung in Neubrandenburg entgegen.

Die mit 15 000 Euro dotierte Auszeichnung ist traditioneller Höhepunkt der Uwe-Johnson-Tage der Mecklenburgischen Literaturgesellschaft (MLG), die noch bis 11. Oktober laufen. Johnson (1934-1984) wird zu den großen deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts gezählt.

In dem Roman entwerfe Koneffke ein Panorama, das vom Zweiten Weltkrieg über das Jahr 1989 bis in die Gegenwart führe, urteilte die Jury. Wie bei Johnson werde offenkundig, auf welche Weise der Einzelne im 20. Jahrhundert in gesellschaftlichen Zeitläufe hineingezogen wurde und es zu Brüchen in der Biografie kam.

"Die Ehrung bedeutet mir sehr viel", sagte Koneffke der Deutschen Presse-Agentur. "Ich bin ein großer Verehrer Johnsons." Mit dem Preisgeld wolle er jetzt auch mal etwas großzügiger sein. "Das kommt zu den Einnahmen, die nie besonders üppig waren", sagte er.

Der Preis wird von der MLG, dem "Nordkurier"-Verlag sowie einer Berliner Anwalts- und Steuerberaterkanzlei gestiftet und alle zwei Jahre vergeben. Frühere Preisträger waren unter anderen Lutz Seiler, Christoph Hein, Christa Wolf, Uwe Tellkamp, Norbert Gstrein und Walter Kempowski.