Das 3-D-Märchen “Der Lorax“ nach dem Kinderbuch von Dr. Seuss unterhält mit seiner Öko-Botschaft die ganze Familie

Hamburg. Auf den ersten Blick könnte man es in Thneedville prima aushalten. Alles in Schuss und sehr sauber, kunterbunt und hell. Den Menschen mangelt es an nichts, alles gibt es im Überfluss. Aber: Thneedville ist aus Plastik, auch Bäume und Blumen, und durch eine riesengroße Mauer von der Außenwelt abgeschnitten. Sogar die Frischluft, abgefüllt in Flaschen, müssen die Bewohner käuflich erwerben, und Aloysius O'Hare, der dicke Bürgermeister, verdient Millionen daran.

In diesem properen und doch sterilen Nest lebt der zwölfjährige Ted, der seiner Freundin Audrey einen ganz besonderen Wunsch erfüllen soll: Einmal im Leben will sie einen echten Baum sehen. Früher soll es ja einmal richtige Wälder gegeben haben! Und so überwinden Ted und Audrey die Stadtmauern und machen sich auf die Suche nach dem Once-ler, einem verschrobenen Einsiedler, der an allem schuld ist: Er hat nämlich aus purer Geldgier alle Bäume gefällt, es gibt nur noch einen Samen. Und nun kommt "Der Lorax" ins Spiel, ein kleiner, weiser Mann mit großem Schnäuzer, so etwas wie ein Beschützer der Bäume.

Was für eine verrückte Geschichte, mit ökologischer Botschaft obendrein! Ausgedacht hat sie sich Dr. Seuss, dessen Kinderbücher in Deutschland beileibe nicht so beliebt sind wie in den USA, allenfalls "Der Grinch" und "Horton hört ein Hu!" kennt man durch die Filmadaptionen. Dr. Seuss will Kinder immer auch sensibilisieren, hier zum Beispiel für den sorgsamen Umgang mit der Natur. Chris Renaud, Regisseur von "Ich - Einfach unverbesserlich", hat nun noch einiges hinzuerfunden, zum Beispiel den geldgierigen Bürgermeister und eine zarte Liebesgeschichte zwischen Ted und Audrey. Dabei legt er zunächst sehr viel Wert auf die Beschreibung von Thneedville, das mit seinen quietschbunten Oberflächenreizen und liebvoll beobachteten Details trotzdem düstere Assoziationen an Orwells Überwachungsstaat in "1984" weckt.

Die Geschichte des Once-lers überzeugt durch farbenfrohe, fast schon surrealistische 3-D-Bilder, bei denen Kindern die Augen übergehen dürften. Übrigens: Der Waldhüter Lorax wird, auch in der deutschen Synchronisation, von Hollywood-Schwergewicht Danny DeVito gesprochen. Er hat die Texte phonetisch auswendig gelernt

Bewertung: empfehlenswert

"Der Lorax" USA 2011, 86 Min., o. A., R: Chris Renaud, Sprecher: Danny DeVito, Florian Halm, Jannik Schümann, Yvonne Greitzke, Olaf Reichmann, täglich im Cinemaxx Dammtor/Harburg/Wandsbek, Hansa-Filmstudios, Streit's (OF), UCI Mundsburg/Othmarschen-Park; Internet: http://movies.universal-pictures-international-germany.de/derlorax/