Ein Anruf bei Heike Klauder in Duvenstedt, die dort eine kleine und geschmacksichere Buchhandlung führt.

Hamburger Abendblatt:

Es kommt ja jetzt ein Buch heraus, das viele Leute in helle Aufregung versetzt. Alle reden davon ...

Heike Klauder:

... und ich weiß natürlich, was Sie meinen: "Fifty Shades Of Grey".

Sie haben davon gehört.

Klauder:

Aber natürlich! Aber ich weiß gar nicht, ob ich es geordert habe.

Nicht? Das Buch wird sich doch auch bei Ihnen wie geschnitten Brot verkaufen. Wo wollen Sie es platzieren? Verschämt hinten oder gleich vorne in der Auslage?

Klauder:

Ich sehe gerade: Die englischen Ausgaben habe ich hier. Und für einen Kunden habe ich die deutsche bestellt. Ein Mann! Wissen Sie, ich glaube nicht, dass die Leser hier in Duvenstedt mir hier die Bude einrennen.

Und da sind Sie sicher?

Klauder:

Hm.

Der Verlag, hört man, kommt mit dem Drucken nicht nach. Ich wette, dass Sie den Sadomaso-Porno nächste Woche doch in der Buchhandlung stehen haben.

Klauder:

Ja, wahrscheinlich. Aber nicht versteckt, sondern einfach da, wo er hingehört: bei den Neuerscheinungen.

Wir prophezeien Ihnen noch etwas: Sie werden sogar in das Buch hineinlesen.

Klauder:

Ach? Soso. Wie ist es denn eigentlich?

Sehr schlecht.