Die Teeniekomödie “LOL“ dehnt sich schier endlos und setzt eigentlich nur auf den Hype um Miley Cyrus und das Smartphone mit Obstlogo.

So ziemlich jede Generation glaubt mehrheitlich, dass früher alles besser war und die "heutige Jugend" nichts mehr auf die Kette kriegt. In der Regel vollkommener Unsinn, sogar gesellschaftliches Engagement, längere Zeit eher uncool, ist wieder angesagt. Aber dann kommt ein Film wie "LOL" um die Ecke und plötzlich scheint es, als hätten die alten Miesmacher doch recht. Schon das französische Original war kein Geniestreich, erzählte jedoch einigermaßen charmant aus dem Alltag einer Pubertierenden und von der Beziehung zu ihrer Mutter - was umso mehr gefiel, als Sophie Marceau diese Mutter spielte, also jene "La Boum"-Hauptdarstellerin, die selbst mal auf der Leinwand unter erstem Liebeskummer und bisweilen unverständigen Eltern litt.

Im Remake, das Regisseurin Lisa Azuelos gedreht hat, weil das US-Publikum sich unabhängig vom Thema extrem schwer mit ausländischen Filmen tut, gibt Demi Moore die Mutter. Und am erstaunlichsten ist, wie gut die 49-Jährige immer noch aussieht. Fitnesstraining? Botox? Nachträgliche Bildbearbeitung? Als ihre Tochter steigt Teenie-Superstar Miley Cyrus in den Ring, die mit zwei Gesichtsausdrücken auskommt, möglichst knappe Kleidung spazieren trägt und sich ansonsten vor allem um eines sorgt: dass das geliebte iPhone von Mami einkassiert werden könnte. Stürzt dann auch noch der Laptop - ebenfalls ein Apple-Produkt- ab, ist das Drama perfekt. Abgesehen vom aufdringlichen Product Placement bleibt wenig haften. Okay, da ist ein bester alter Freund, der mehr will, und Klein-Miley will ja auch, aber bis die beiden zusammenkommen, muss der Mann noch mit seiner weich gespülten Indierock-Band auf die Bühne und Mädchenherzen zum Schmelzen bringen. Alles so vorhersehbar und nachlässig inszeniert, dass die 97 Minuten sich endlos zu dehnen scheinen.

Bewertung: belanglos

"LOL" USA 2012, 97 Minuten, ab 12 J., R: Lisa Azuelos, D: Mily Cyrus, Demi Moore, Douglas Booth, Ashley Green, tägl. im Cinemaxx Dammtor, Harburg und Wandsbek, UCI Mundsburg, Othmarschen-Park und Smart-City; www.lol-movie.de