Das Restaurant echtasien in Winterhude überzeugt selbst “krüsche“ Japanerinnen

Ayaka aus Sapporo lebt seit 15 Jahren in Hamburg, sie weiß, was das Wort "krüsch" bedeutet und dass es auf sie zutrifft: Bisher hat Ayaka nur zwei Sushi-Restaurants geachtet und besucht (in den Colonnaden und am Hofweg), nun zögert sie nicht, die Sushi des Winterhuder Restaurants echtasien als Weltklasse zu bezeichnen.

Beim ersten Mal musste Ayaka noch betteln, damit ich hingehe, denn die Tischsitten und Gerichte der Japaner konnte ich bisher nicht begreifen, aber durch Ayaka und das echtasien bin ich zum Sushi-Fanatiker geworden. Wer die Reisrollen und den Rohfisch noch nie gegessen hat, erkennt hier dennoch sofort die Qualität der Zutaten und ihre Frische - der Gast spürt den Reflex, die Speisen zu fotografieren, um die Schönheit festzuhalten.

Der Sushi-Meister Santosh Kumar Lama, natürlich die Ruhe selbst, steht an seinem Tresen und schneidet und rollt, unsere Misosuppe kommt: Von Ayaka habe ich gelernt, dass der Japaner mit den Stäbchen sogar den Seetang aus dieser Suppe angelt und die Brühe schlürft, nebenbei ein Ausdruck der Daseinsfreude; die dünnen Stäbchenenden dürfen auf dem Tisch nur nach links zeigen, sonst geschieht ein Unglück. Ohne Stäbchen trinkt Ayaka dann ihren grünen Tee, das will ich nicht mitmachen - bitte ein Warsteiner Pils und Wein, den Pfälzer Riesling oder einen Côte du Rhône (19 Euro oder 20,50 Euro die Flasche).

Die Sashimi sind drei Sorten Fisch, nämlich Lachs, Thunfisch und Königsfisch, es könnte gerne eine Sorte mehr sein, sagt Ayaka und entspricht so dem Sushi-Meister, denn am liebsten hört er: "Kritik. Das Beste lässt sich immer noch verbessern." Jeden Tag muss er eine Weile ganz allein sein und seine Geheimsauce herstellen, die Gäste brauchen sie. Die Sushi-Mixplatten gibt's ab 14,50 Euro, auch Landtier ist da - etwa die Ente aus dem Ofen oder gebratenes Hühnerfleisch in Kokosmilch (14 respektive 13 Euro); mein Favorit bei den Spezialrollen bleiben die "Crispy Dreams" (mit Tempura-Garnele, Avocado und Gurke) und die "Sweet Memory" (mit Tempura-Krebsfleisch und Tunatatar); die Kellnerinnen wirken wie Profis, bedienen aber mit Herz statt Routine.

Wir sitzen auf der Terrasse, genießen die Reinheit der Mahlzeit und kichern dann doch, denn gegenüber im Alster Grill-Eck drehen sich die Hähnchen und zeigen ihre Schenkel. Das Internetportal Qype lässt Gäste über Lokale schreiben und sie bewerten: Dort gilt das echtasien seit März als bestes aller Hamburger Restaurants - das ist übertrieben, aber nur ein bisschen.

echtasien Mo-Sa 12.00-15.00 und 18.00-23.00, So 16.00-23.00, Alsterdorfer Straße 85 (U Lattenkamp, Bus 109), T. 53 00 88 76

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