Ein Grieche spielt Geige? Haben die nicht andere Sorgen? Leonidas Kavakos ist der einzige Vertreter seines Landes auf vier Saiten, der im weltweiten Musikbetrieb wahrgenommen wird.

Ein Grieche spielt Geige? Haben die nicht andere Sorgen? Leonidas Kavakos ist der einzige Vertreter seines Landes auf vier Saiten, der im weltweiten Musikbetrieb wahrgenommen wird. Dafür aber unüberbietbar hochkarätig. Beim NDR Sinfonieorchester war Kavakos schon mehrfach zu Gast. Mit dem Ersten Gastdirigenten Alan Gilbert hat er Bachs Geigen-Doppelkonzert zu Gehör gebracht, im Frühjahr kamen die beiden mit dem New York Philharmonic Orchestra in die Laeiszhalle.

Dass der neue NDR-Chefdirigent Thomas Hengelbrock Kavakos gleich wieder für Mitte Dezember eingeladen hat, spricht für dessen außergewöhnliche Qualitäten. Kavakos geht die Musik ohne Schere im Kopf an. Wohlklingende Beliebigkeit liegt ihm fern, er riskiert alles im Konzert. Dabei kommen aufregende Interpretationen heraus.

Hengelbrock hat wieder einmal eine verblüffende Kombination von Vertrautem und noch zu Entdeckendem ins Programm genommen: Er ergänzt die Begegnung zwischen Johannes Brahms' Violinkonzert und der 104. Sinfonie des von Brahms bewunderten Joseph Haydn durch die Ouvertüre "In Memoriam Heinrich von Kleist" von Joseph Joachim. Der war Komponist im Nebenberuf. Hauptsächlich jedoch, und hier schließt sich ein Kreis, war er ein berühmter Geiger - und Widmungsträger von Brahms' Violinkonzert.

Abo-Konzert 15.12., 20.00, und 18.12., 11.00, Laeiszhalle. Karten unter T. 0180 178 79 80 (bundesweit zum Ortstarif, max. 42 Cent pro Minute aus Mobilfunknetzen) oder unter ndrticketshop.de