Als sich Jimi Hendrix vor dem Auftritt
im Star-Club
zerstreuen wollte, ging
Robert Günther mit ihm in eine Spielhalle
schräg gegenüber vom Club. Der
begnadete Gitarrist erwies sich als
einfallsreicher Pfennigfuchser: Weil er
Geld sparen wollte, legte er einen
Stapel Bierdeckel unter den Flipper,
damit die Kugel nicht verschwinden
konnte. Für Getränke lieh er sich Geld
von Günther und versprach, es ihm
später wiederzugeben. „Er hat aber
nichts rausgerückt, das musste ich mir
vom Schlagzeuger besorgen.“
Als sich Jimi Hendrix vor dem Auftritt im Star-Club zerstreuen wollte, ging Robert Günther mit ihm in eine Spielhalle schräg gegenüber vom Club. Der begnadete Gitarrist erwies sich als einfallsreicher Pfennigfuchser: Weil er Geld sparen wollte, legte er einen Stapel Bierdeckel unter den Flipper, damit die Kugel nicht verschwinden konnte. Für Getränke lieh er sich Geld von Günther und versprach, es ihm später wiederzugeben. „Er hat aber nichts rausgerückt, das musste ich mir vom Schlagzeuger besorgen.“ © Robert Günther
Weil sich Robert Günther im Star-Club
mit den Musikern der Hitband The
Troggs („Wild Thing“) angefreundet
hatte, durfte er sie zum Frühstück im
Pacific-Hotel
am Neuen Pferdemarkt
besuchen. Bier und Wodka genossen die
Musiker schon am Vormittag in größeren
Mengen. Nach dem Frühstück war
Günthers Fotoapparat verschwunden.
Da er noch Minderjährig war, veranlasste
seine Mutter eine Hausdurchsuchung
im Hotel, wobei auch die Zimmer der
Troggs in Augenschein genommen
wurden. Vergeblich, die Kamera tauchte
nicht wieder auf.
Weil sich Robert Günther im Star-Club mit den Musikern der Hitband The Troggs („Wild Thing“) angefreundet hatte, durfte er sie zum Frühstück im Pacific-Hotel am Neuen Pferdemarkt besuchen. Bier und Wodka genossen die Musiker schon am Vormittag in größeren Mengen. Nach dem Frühstück war Günthers Fotoapparat verschwunden. Da er noch Minderjährig war, veranlasste seine Mutter eine Hausdurchsuchung im Hotel, wobei auch die Zimmer der Troggs in Augenschein genommen wurden. Vergeblich, die Kamera tauchte nicht wieder auf. © Robert Günther
Robert Günther war ein schmaler junger
Mann, der noch bei seinen Eltern
wohnte, als er die Fotografenlehre
absolvierte. Im Star-Club
konnte er
kommen und gehen, wann er wollte.
Dafür bekam er stets einen neuen Star-Club-Ausweis
– nicht nur für den freien
Eintritt, auch für den ungehinderten
Aufenthalt hinter der Bühne. Den
letzten Ausweis hat der heutige
Rentner, der in Hamburg lange als
Party-Veranstalter
bekannt war,
aufbewahrt. Er trägt die Unterschrift
von Frank Dostal, heute stellvertretender
Vorsitzender des Aufsichtsrates der
GEMA. Dostal, Achim Reichel und Kuno
Dreyssee waren 1969 die letzten
Pächter des StarClubs.
Robert Günther war ein schmaler junger Mann, der noch bei seinen Eltern wohnte, als er die Fotografenlehre absolvierte. Im Star-Club konnte er kommen und gehen, wann er wollte. Dafür bekam er stets einen neuen Star-Club-Ausweis – nicht nur für den freien Eintritt, auch für den ungehinderten Aufenthalt hinter der Bühne. Den letzten Ausweis hat der heutige Rentner, der in Hamburg lange als Party-Veranstalter bekannt war, aufbewahrt. Er trägt die Unterschrift von Frank Dostal, heute stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der GEMA. Dostal, Achim Reichel und Kuno Dreyssee waren 1969 die letzten Pächter des StarClubs. © Robert Günther
David Garrick hatte mit seinem Song
„Dear Mrs. Applebee“ bereits einen
großen Hit gelandet, als er 1966 im
Star-Club
gastierte. Er war TeenieStar,
dem die Mädchen zu Füßen lagen – Geld
aber hatte der Brite offenbar nie in der
Tasche. Zumindest nicht an jenem Tag,
als Robert Günther mit ihm einen Imbiss
an der Reeperbahn aufsuchte. Die
Currywurst konnte der berühmte Sänger
nicht bezahlen. Günther musste zum
Star-Club
laufen und den Geschäftsführer
holen, der den Gaststar des Tages
auslöste und für ihn bezahlte. Robert
Günther selbst wollte nicht auslegen, weil
er mit der Zahlungsmoral der Musiker
schlechte Erfahrungen gemacht hatte.
David Garrick hatte mit seinem Song „Dear Mrs. Applebee“ bereits einen großen Hit gelandet, als er 1966 im Star-Club gastierte. Er war TeenieStar, dem die Mädchen zu Füßen lagen – Geld aber hatte der Brite offenbar nie in der Tasche. Zumindest nicht an jenem Tag, als Robert Günther mit ihm einen Imbiss an der Reeperbahn aufsuchte. Die Currywurst konnte der berühmte Sänger nicht bezahlen. Günther musste zum Star-Club laufen und den Geschäftsführer holen, der den Gaststar des Tages auslöste und für ihn bezahlte. Robert Günther selbst wollte nicht auslegen, weil er mit der Zahlungsmoral der Musiker schlechte Erfahrungen gemacht hatte. © Robert Günther | Robert Günther
An Tony Sheridan hat Robert Günther
nur gute Erinnerungen. „Den habe ich
eigentlich nie schlecht gelaunt erlebt“,
sagt der Fotograf. „Wir haben so
manches Bier zusammen getrunken und
haben uns in den Pausen zwischen den
Auftritten hinter der Bühne immer gut
und angeregt unterhalten.“ Bei vielen
Mitmusikern galt Sheridan als
schwierig, für Günther aber war er
zumindest im Star-Club-Umfeld
ein
guter Freund, der ihm auch die Tür zu
manchem unnahbaren Star öffnete,
damit er seine Garderobenfotos machen
konnte. „Tony hatte jede Menge toller
Witze auf Lager, ich habe wohl keinen
Musiker so oft fotografiert wie ihn.“
An Tony Sheridan hat Robert Günther nur gute Erinnerungen. „Den habe ich eigentlich nie schlecht gelaunt erlebt“, sagt der Fotograf. „Wir haben so manches Bier zusammen getrunken und haben uns in den Pausen zwischen den Auftritten hinter der Bühne immer gut und angeregt unterhalten.“ Bei vielen Mitmusikern galt Sheridan als schwierig, für Günther aber war er zumindest im Star-Club-Umfeld ein guter Freund, der ihm auch die Tür zu manchem unnahbaren Star öffnete, damit er seine Garderobenfotos machen konnte. „Tony hatte jede Menge toller Witze auf Lager, ich habe wohl keinen Musiker so oft fotografiert wie ihn.“ © Robert Günther
Im Star-Club
waren sich Achim Reichel und Robert Günther häufig über den Weg
gelaufen, aber der Termin bei der Bundeswehr in der Standortkommandantur
Sophienterrasse hatte einen ganz anderen Charakter: Der berühmte Sänger der
Rattles musste 1967 als Rekrut zur Bundeswehr. Er hatte Haare lassen müssen,
brachte zum Dienstantritt aber eine Schallplatte mit. Die Bundeswehr ließ sich auf
den Gag ein, stellte einen Plattenspieler und ließ das Fotografieren zu. Robert Günthers
Reichel-Foto
machte damals die Runde. Das Bild wurde in vielen deutschen
Zeitungen und Zeitschriften gedruckt und ist bis heute bekannt.
Im Star-Club waren sich Achim Reichel und Robert Günther häufig über den Weg gelaufen, aber der Termin bei der Bundeswehr in der Standortkommandantur Sophienterrasse hatte einen ganz anderen Charakter: Der berühmte Sänger der Rattles musste 1967 als Rekrut zur Bundeswehr. Er hatte Haare lassen müssen, brachte zum Dienstantritt aber eine Schallplatte mit. Die Bundeswehr ließ sich auf den Gag ein, stellte einen Plattenspieler und ließ das Fotografieren zu. Robert Günthers Reichel-Foto machte damals die Runde. Das Bild wurde in vielen deutschen Zeitungen und Zeitschriften gedruckt und ist bis heute bekannt. © Robert Günther
Die Small Faces gehörten in den 60er-Jahren
zu den angesagtesten Bands weltweit.
Mit ihrem Psychedelic Rock füllten sie die größten Hallen. Im Star-Club
traten sie
1966 auf, nachdem sie ihre ersten Hits gelandet hatten. Robert Günther war offenbar
einen Schritt zu weit gegangen: Als er sich fast bis zur Bühnenmitte vorgewagt
hatte, stürmte Bandleader Steve Marriott auf ihn zu und drängte ihn mit der Gitarre
von der Bühne. „Ich dachte, der wollte mich verprügeln“, erinnert sich Robert
Günther. Tatsächlich hatte es Marriott aber wohl nicht so ernst gemeint: Nach dem
Konzert umarmte er den Fotografen und gab ihm ein Bier aus.
Die Small Faces gehörten in den 60er-Jahren zu den angesagtesten Bands weltweit. Mit ihrem Psychedelic Rock füllten sie die größten Hallen. Im Star-Club traten sie 1966 auf, nachdem sie ihre ersten Hits gelandet hatten. Robert Günther war offenbar einen Schritt zu weit gegangen: Als er sich fast bis zur Bühnenmitte vorgewagt hatte, stürmte Bandleader Steve Marriott auf ihn zu und drängte ihn mit der Gitarre von der Bühne. „Ich dachte, der wollte mich verprügeln“, erinnert sich Robert Günther. Tatsächlich hatte es Marriott aber wohl nicht so ernst gemeint: Nach dem Konzert umarmte er den Fotografen und gab ihm ein Bier aus. © Robert Günther