Die Sanierung beginnt frühestens zur Spielzeit 2012/2013

Hamburg. Das Schauspielhaus leidet seit Jahren unter seiner maroden Bühnenmaschinerie. Nun ist der Baubeginn des dringend benötigten neuen Bühnenturms nicht einzuhalten, das 18-Millionen-Euro-Projekt, um das sich 180 Architekturbüros beworben hatten, wird um mindestens ein Jahr verschoben. Die wegen des ursprünglichen Baubeginns im Juni 2011 verkürzte nächste Spielzeit 2010/2011 wird eine reguläre sein.

Grund für die Verzögerung sind nach Informationen von NDR 90,3 Finanzierungsprobleme: Der Senat wird erst im September entscheiden, wie viel Geld für die Sanierung des Schauspielhauses zur Verfügung steht, zu spät für gesetzlich vorgeschriebene Ausschreibungsfristen. Trotzdem soll noch im Sommer die Entscheidung für einen der Entwürfe fallen.

"Es ist fünf vor zwölf; wir hoffen jetzt, dass wir bis zur Spielzeit 2011/12 den Spielbetrieb aufrechterhalten können", sagte Intendant Friedrich Schirmer dem Abendblatt. "Der jetzige Zustand geht an die Spielfähigkeit des Hauses. Das ist in der Kulturbehörde erkannt worden." Dass das Schauspielhaus in seinen künstlerischen Möglichkeiten durch die technische Misere eingeschränkt werde und Abhilfe nötig sei, "das fordern wir ja nicht für uns, sondern für die Bürger der Stadt".

Die Leitung des Schauspielhauses muss die Saison nun teilweise umplanen, die eigentlich schon für März angesetzte letzte Premiere wird wohl erst später im Jahr stattfinden. "Wir spielen also einen Monat länger als gedacht, wir werden versuchen, das alles etwas zu entzerren", bestätigte Jack Kurfess, kaufmännischer Geschäftsführer des Schauspielhauses, dem Abendblatt.

Es müsse auch überprüft werden, ob einzelne Aufführungen aus technischen Gründen vielleicht uminszeniert werden müssen. "Auch der Landesunfallkasse wird jetzt mitgeteilt, dass die Sanierung sich verschiebt", so Kurfess weiter. "Wir wissen noch nicht, welche Auflagen das zur Folge haben wird."

Die Sprecherin der Kulturbehörde, Susanne Frischling, sagte zu der aktuellen Diskussion: "Wir haben immer gesagt, dass wir uns sehr dafür einsetzen, dass der neue Bühnenturm im kommenden Doppelhaushalt verankert wird. Der Senat entscheidet darüber im kommenden September."