Fatih Akin, Regisseur, landete zuletzt mit “Soul Kitchen“ einen riesigen Erfolg

"Sign o' The Times" ist die beste Platte von Prince, und ich bin sein Fan. Seine Karriere habe ich genau verfolgt. Er hat mehrere Richtungswechsel hinter sich, die ich sehr inspirierend fand. Er hat herumgesucht und herumprobiert, bis irgendwann "Purple Rain" herauskam, ein Riesenerfolg. Beim Wechsel zu "Around The World In A Day" haben sich dann die echten Fans von der Masse getrennt. Danach folgte "Parade", die wiederum ganz anders klang.

"Sign o' The Times" hat das alles zusammengebracht. Dieses Album kann man immer hören, egal wie alt man ist oder wie oft man es schon gehört hat. Es ist ein Wunderwerk der Musik. Als es 1987 auf den Markt kam, war ich 14 und habe schon geahnt, dass es ein Meilenstein der Soulgeschichte ist. Mittlerweile besitze ich die Platte zweimal. Die alte ist mir ein bisschen zu sehr zerkratzt. Ich habe alle meine Schallplatten auf CD gebrannt und die wiederum im Computer gespeichert. Eine Original-CD hat oft nicht den Bauch, den akustischen Raum, den eine Platte hat. Da fehlt die Mitte, so ähnlich wie es beim Wein manchmal ist. Meine CDs sind deshalb Überspielungen von den Platten. Das macht einen ziemlich großen Unterschied aus.

Wenn man Filme macht, müssten die eigentlich so sein wie diese Prince-Platte. Bis heute habe ich aber noch nicht den Film gedreht, der diesen Anspruch einlösen würde.