In der HafenCity sind bis Ende Februar großformatige Fotos von Sönke Lorenzen und Frédéric Mougenot zu sehen

Überseeboulevard. Sönke Lorenzen liebt den Hafen, vor allem die Schiffe. Und die Hamburger respektive die Touristen, die es in die HafenCity zieht, sie lieben ihn. Schon im vergangenen Jahr waren seine Fotos in der Ausstellung „Licht des Hafens 2.0“ zu sehen und zogen geschätzte 150.000 Besucher an. Nun stehen sie erneut im Format 1,80 mal 1,20 Meter auf dem Überseeboulevard.

Prachtvolle Aufnahmen sind das, detailverliebt, voll faszinierender Lichtreflexionen und bisweilen von einer flächigen Farbigkeit, die an die Werke eines Mark Rothko erinnert.

Dicht ist Lorenzen an Schiffe herangefahren, um etwa einen Anker in den Fokus zu nehmen oder die Dellen und Abriebspuren an einer Bordwand abzubilden. Besonders faszinierend: eine aus dem Nebel auftauchende Hadag-Fähre, die wie ein endzeitliches Geisterschiff wirkt, sowie der Blick auf das Dock 10 an einem sturm- und regengepeitschten Tag. Fotos, die sich besonders stimmungsvoll betrachten lassen, wenn wir mal wieder „Hamburger Wetter“ haben, es regnet, Wassertropfen die Bilder herabperlen und in einem der zahlreichen Cafés rundherum dampfender Tee lockt. Manche Motive müsse man „in aller Ruhe auf sich wirken lassen“, schreibt Lorenzen auf einer der Begleittafeln. Ja, zum Vorbeihasten sind sie tatsächlich nichts.

Den zweiten Teil der laufenden Ausstellung bestreitet der Franzose Frédéric Mougenot. Er kommt aus der Peripherie von Paris und hat Berlin zu seiner Wahlheimat gemacht. Eines seiner Metiers ist die Straßenfotografie, etwa wenn er einen Musiker vor riesiger Plakatwand ablichtet oder den Blick auf die Straßburger Mediathek richtet und sich fragt, was in all den hell erleuchteten Räumen wohl gelesen, gedacht oder geträumt wird. Pure Poesie.

Ausstellung „Ansichtssache“ bis 28.2. täglich rund um die Uhr, Überseeboulevard in der HafenCity (U Überseequartier), Eintritt frei