Hamburg. Die Journalisten und Publizisten Henryk M. Broder, Dirk Maxeiner und Michael Miersch gründeten vor mehr als zehn Jahren einen Autorenblog namens „Die Achse des Guten“. Einen Zusammenschluss von Autoren zum Zweck der freien Meinungsverbreitung, zumeist von einem liberalen bis libertären, amerika- und israelfreundlichen Grundton getragen. Laut eigenen Angaben erreicht die Seite im Monat mehr als eine Million Menschen, sie sei für viele Leser ein „Leitmedium für politische Analyse und Kritik“ .

Einer der drei hat sich nun verabschiedet: Miersch verfasste in dieser Woche unter dem Titel „Na dann ohne mich“ einen Abschiedsbrief an seine Leser und Co-Autoren. In diesem beklagt er eine zunehmend AfD- und Pegida-freundliche Stimmung bei einigen Autoren und „massenweise Leser“ aus diesem Umfeld, „die sich auf den Leser-Kommentarseiten der Achse entfalten“. Jene Beiträge würden die „aggressive Geistesarmut“ der Hass-Mails, die Miersch aus seinem Journalistenleben kennen würde, noch unterbieten. Zudem sei es zu „mühselig geworden, zumindest etwas Meinungsvielfalt aufrechtzuerhalten“, Miersch sieht sich selbst als Letzten, der noch dafür gesorgt habe, „dass überhaupt noch liberale Gegenstimmen auf der Achse erscheinen“.

Miersch zieht den Schluss, dass es besser sei, wenn er sich aus der „Achse des Guten“ zurückziehe und schließt seinen Eintrag mit der Hoffnung, dass es vielleicht anderen gelingen werde, „den ursprünglichen Geist der Achse neu zu beleben“.