Hamburg. Die „Tagesschau“ hat für einen ausgiebigen Kameraschwenk über die Beine der Hamburger FDP-Politikerin Katja Suding, 39, um Entschuldigung gebeten. „Es ist einer dieser Schwenks, die wir in den 80er- und frühen 90er-Jahren noch gesehen haben“, schrieb der Chefredakteur von „ARD-aktuell“, Kai Gniffke, im Tagesschau-Blog. „Der Beine-Schwenk gehört auf den Index. Tut mir leid, Frau Suding.“

Der Beitrag in der 20-Uhr-Ausgabe der ARD-Nachrichtensendung am Dienstagabend hatte das Dreikönigstreffen der FDP in Stuttgart behandelt. Die Einstellung fokussiert die Beine der Politikerin, fährt ganz langsam hoch, um dann doch auf ihrem Gesicht zu verweilen. Die Bilder hätten nicht verwendet werden dürfen, so der Chefredakteur. „Und das nicht, weil feministische Gäule mit mir durchgehen, sondern schlicht deshalb, weil diese Einstellung dazu angetan ist, einen Teil unserer Zuschauerinnen und Zuschauer zu empören“, schrieb Gniffke.

Suding selbst sieht die Kamerafahrt gelassen. Solche Fernsehbilder im Jahr 2015 seien ungewöhnlich, sagte die Politikerin dem Hamburger Abendblatt. Aber: „Sie haben sich schon entschuldigt“, so Suding weiter. Neben dem öffentlichen „mea culpa“ habe der Sender sich auch noch einmal persönlich bei ihr gemeldet. Damit sei die Sache für sie erledigt.