Universalgelehrte, Dichterfürsten, Bergsteiger sowie Pop- und Opernstars bevölkern das Universum von Philipp Stölzl. Dem Berliner Regisseur lässt sich ein Hang zur Vielseitigkeit nicht absprechen. Gerade hat er aus dem Kinoerfolg „Der Medicus“ einen Zweiteiler fürs Fernsehen gestrickt. Aber er hat auch schon Opern mit Placido Domingo inszeniert, Musikvideos mit Madonna und Spielfilme über Goethe.

Stölzl ist ein unaufgeregter Regisseur, der sich seiner Sache ziemlich sicher ist und auch mal zugibt, wenn ihm etwas nicht so glückt, was allerdings eher selten geschieht. Der 1967 als Sohn des Historikers und Kulturpolitikers Christoph Stölzl und seiner Mutter Bettina Geborene machte zunächst eine Ausbildung als Bühnenbildner, bevor er Regisseur wurde. Im vergangenen Jahr wurde er Vater einer Tochter, was ihm schon mal zum Philosophieren über das Verhältnis von kleinen Mädchen zu großen Jungs Anlass gibt.

2014 war für den viel beschäftigten Berliner aber auch das Jahr seines Theaterdebüts mit „Frankenstein“ und der Start der Pirsch auf den Lieblingsindianer der Deutschen: Winnetou. Er möchte ihn neu verfilmen. Zuzutrauen ist es ihm. Aber die Konkurrenz wittert das Geschäft und ist ihm schon auf der Spur. Bleibt nur zu hoffen, dass das Wettrennen um den Filmskalp des Apachen nicht ausgeht wie die Dinge sonst so oft im Leben: zu viele Häuptlinge, zu wenige Indianer.