Im Western „Serena“ lassen Jennifer Lawrence und Bradley Cooper kalt

Es ist eine echte Amour Fou: Ein einziger Blickwechsel genügt, um eine Liebe zu zünden, die so toxisch ist, wie die großen Liebesgeschichten des Film Noir. Bei dieser Frau habe er keine Chance, warnt ihn eine wissende Freundin noch, aber im nächsten Moment prescht der Holzfabrikant George Pemberton mit seinem Pferd schon hinter ihr her durch die Wiesen, Weiden und Wälder von Colorado, und kaum hat er sie eingeholt, konfrontiert er sie schon mit einem forsch hervorgebrachten Heiratsantrag. Erstaunlicherweise lässt sich die Dame darauf ein, und das ist nur die erste von vielen Ungereimtheiten, die sich allenfalls mit irrationalen Launen erklären lassen.

Wie eine Trophäe bringt George (Bradley Cooper) seine Angetraute (Jennifer Lawrence) in seine Heimat. Serena hat die Aura einer 20er-Jahre-Femme-Fatale, ist aber auch resolut und anpackend und verdient sich schnell den Respekt der rauen Holzfäller. Nach einer traumatischen Fehlgeburt schlägt Serenas geschäftlicher Pragmatismus recht unvermittelt in privaten Wahnsinn um, in dessen Folge es zu einigen drastischen Todesfällen kommt. Dabei entwickelt das Melodram so gar keinen Sog, die Liebe bleibt pure Behauptung, die Fransenjacken bleiben Kostüm, die Westernattitüde wirkt aufgesetzt. Der Funke zwischen Bradley Cooper und Jennifer Lawrence zündet in „Serena“ der Dänin Susanne Bier nicht.

++--- „Serena“ USA 2013, 109 Min. ab 12 J., R: Susanne Bier, D: Jennifer Lawrence, Bradley Cooper, Rhys Ifans, täglich im Abaton, Koralle, Passage, UCI Othmarschen; www.studiocanal.de/kino/serena