Eine TV-Kritik von Volker Behrens

„Unsere Mütter, unsere Väter“ hat in New York einen International Emmy gewonnen. Ein schöner Erfolg für die Miniserie, die laut Produzent Nico Hofmann die bestverkaufte deutsche TV-Produktion der vergangenen zehn Jahre ist. Er sprach denn auch vom „glücklichsten Moment in meinem Berufsleben“. Ausgerechnet. Ist doch sonst Deutschland für die Amerikaner eher Schauplatz von aus ihrer Sicht skurrilen TV-Shows wie „Wetten, dass..?“.

Es bleibe ein Beigeschmack beim Fernsehblick auf den Zweiten Weltkrieg, schreibt die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Und tatsächlich: Viele Zuschauer reagierten skeptisch, heftige Kritik kam aus Polen. Aber Filme über so ein Thema zu machen, die alle Seiten zufriedenstellen, ist ohnehin so gut wie ausgeschlossen. Dafür sind die historischen Ausgangslagen der Nationen viel zu unterschiedlich. Herumgemäkelt wird auch am Status des Preises. Da sucht jemand das Haar in der Suppe. Wichtig ist doch, dass man beim deutschen Fernsehen auf eine Aufbruchstimmung hoffen darf. TV-Serien sind enorm im Aufwind, das haben die Erfolge von dänischen und US-Serien gezeigt. Es ist wichtig, den Trend nicht zu verschlafen und eigene Akzente zu setzen. Den Zuschauern darf man dabei ruhig mal etwas zutrauen. Noch einmal Hofmann: „Wir haben das Handwerkszeug für den internationalen Erfolg, und bei den Sendern macht sich eine entsprechende Risikobereitschaft breit.“ Das wollen wir hören – und sehen!