Berlin. Google zwingt Nutzer nicht mehr zur Teilnahme am sozialen Netzwerk Google+. Wer ein neues Google-Konto zur Nutzung des Mail-Dienstes Gmail anlegt, kann nun mit einem Klick auf „Nein danke“ das Erstellen eines Google+-Profils unterbinden. Bislang war die 2012 eingeführte Verbindung des Kontos mit Googles sozialem Netzwerk Pflicht. Bereits im Sommer hatte Google auf Kritik an seinen Diensten reagiert und den Zwang zum Klarnamen in Google+ abgeschafft.

Der große Netzwerk-Konkurrent Facebook beharrt derweil darauf, dass Nutzer in ihrem Konto ihren tatsächlichen Namen angeben: Dragqueens in den USA, deren Konten gesperrt wurden, weil sie bei Facebook den Namen ihres Alter Ego angegeben hatten, haben nun Beschwerde eingelegt. Auch Ärzte, Lehrer, Therapeuten oder Opfer sexueller Belästigung, die sich unter einem Alias bei Facebook angemeldet haben, könnten von der Klarnamenpolitik des sozialen Netzwerks betroffen sein. „Facebook ist eine Gemeinschaft, in der Nutzer ihre wahren Identitäten verwenden“, erläutert das Unternehmen seine Regeln. Der echte Name trage „zur Sicherheit“ bei. Es gehe außerdem darum, Usern, die andere unter falschem Namen schikanierten, keinen Raum zu bieten.