London. Der 1930 in Toronto, Kanada, geborene Jazztrompeter und Komponist Kenny Wheeler, der seit 1952 in England lebte, ist am Donnerstag im Alter von 84 Jahren nach längerer Krankheit gestorben. Ruhm erlangte er in den 70er-Jahren mit dem Trio Azimuth. Auch in den folgenden Jahrzehnten trug der stets extrem bescheiden auftretende Wheeler mit makelloser Technik, unverwechselbarem Ton und einer sehr eigenen melodischen Konzeption prägend zum Bild eines spezifisch europäischen Jazz bei. Seine Mitwirkung im United Jazz & Rock Ensemble machte ihn auch in Deutschland einem größeren Publikum bekannt. Wheeler schrieb für große wie kleine Besetzungen, auch in frei improvisierenden Bands wie dem Globe Unity Orchestra war er zu Hause. An der Jazzabteilung der Royal Academy of Music in London leitete er lange das Nachwuchsprogramm. Kenny Wheelers letzte Aufnahmen entstanden vor einem Dreivierteljahr, die Veröffentlichung auf CD ist für 2015 geplant.